Der ehemalige Präsident des europäischen Fußballverbands Uefa, Michel Platini, ist Justizkreisen zufolge im Zusammenhang mit Ermittlungen rund um die Vergabe der Weltmeisterschaft an Katar für eine Befragung festgehalten worden. Der frühere Kapitän der französischen Nationalmannschaft soll demnach von der Polizei vernommen worden sein, sagten mit dem Vorgang vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Die französische Staatsanwaltschaft ermittelt wegen mutmaßlicher Korruption und Bestechung während der umstrittenen Vergabe der WM 2022 an das Golfemirat. Über Platinis Festnahme hatten zuerst die Website Mediapart und die Zeitung "Le Monde" berichtet.
Platinis Anwalt William Boudon betonte, dass dies "keine Festnahme" gewesen sei. Vielmehr habe es sich um eine Zeugenbefragung gehandelt. Dabei sollte verhindert werden, dass sich die Zeugen möglicherweise untereinander absprechen könnten. Der Fußballweltverband Fifa wollte sich nicht konkret zu dem Vorgang äußern. Er bekräftigte lediglich sein "uneingeschränktes Engagement für die Zusammenarbeit mit den Behörden in jedem Land der Welt, in dem Untersuchungen im Zusammenhang mit Fußballaktivitäten stattfinden", wie es in einer Erklärung hieß.