Technologie

Vertragsbruch mit Samsung: Auf Apple kommen hohe Strafen zu

Wegen der schwachen iPhone-Verkäufe nimmt Apple seinem Zulieferer Samsung Display viel weniger Waren ab als vereinbart. Die Folge dürften massive Strafzahlungen sein.
25.06.2019 17:28
Lesezeit: 1 min

Apple ist mit Strafzahlungen in Höhe von Hunderten Millionen Dollar konfrontiert. Denn die Verkäufe des iPhone X, das mit einem OLED-Display von Samsung ausgestattet wird, sind eingebrochen. OLED-Displays verwenden organische Leuchtdioden, die sich kostengünstiger herstellen lassen als herkömmliche Leuchtdioden.

Um den Galaxy-Smartphones von Samsung Konkurrenz zu machen, beauftragte Apple den Erzrivalen Samsung Display mit der Lieferung von bis zu 100 Millionen Bildschirmen pro Jahr. Entsprechend baute Samsung exklusiv für Apple eine Produktionsstätte. Das neue Werk wäre in der Lage, 105.000 flexible OLED-Displays pro Jahr zu liefern.

Doch dann begannen für Apple die Probleme. Die Verkaufszahlen des iPhone X lagen weit hinter den Prognosen zurück, sei es wegen der hohen Kosten oder wegen der starken Konkurrenz durch die neuen Samsung-Handys. Ungewöhnlich viele iPhone-Besitzer entschieden sich dafür, bei ihrem aktuellen Modell zu bleiben.

Vertrag mit Samsung fällt Apple auf die Füße

Das Problem für Apple besteht Insidern zufolge darin, dass der Vertrag mit Samsung "Strafklauseln" enthält, falls Apple nicht die vereinbarten Mengen OLED-Display abnimmt. Die Strafzahlungen belaufen sich auf Hunderte von Millionen Dollar, berichtet ChannelNews. Einen Teil der Strafe soll Apple bereits bezahlt haben.

Um die Abnahme der Displays zu vermeiden, soll Apple behauptet haben, dass die gelieferten OLED-Panels "fehlerhaft" seien. Doch Beobachter betrachten dies lediglich als eine Verzögerungstaktik, um eine vorteilhafte Einigung auszuhandeln. Noch ist der Streit nicht im Gerichtssaal gelandet.

Infolge des Einbruchs der iPhone-Umsätze produziert Samsung weniger als 10 Prozent dessen, was Apple ursprünglich angefordert hatte. Daher verlangte Samsung die Zahlung der vereinbarten Vertragsstrafe.

Im Gegenzug hat Apple vorgeschlagen, Samsung eine Garantie für die Abnahme von OLED-Displays für andere Produkte wie das iPad oder das MacBook Pro abzugeben, anstatt tatsächlich eine Strafe zu zahlen. Doch Samsung scheint dies zunächst abgelehnt zu haben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...