Politik

EU-Postengeschacher: Osteuropäer geschlossen gegen Timmermans

Die osteuropäischen Staaten stellen sich geschlossen gegen Frans Timmermans als neuen EU-Kommissionspräsidenten.
01.07.2019 16:00
Lesezeit: 1 min

Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat sich gegen den Sozialdemokraten Frans Timmermans als Kandidaten für das Amt des EU-Kommissionspräsidenten ausgesprochen. Die Visegrád-Staaten Polen, Ungarn, Tschechien und Slowakei seien entschieden gegen eine Kandidatur des Niederländers, sagte Morawiecki am Montag nach Angaben der Agentur PAP. Diese Haltung teilt demnach auch Italien.

Morawiecki vertrat die Ansicht, die EU brauche neue Gesichter, neue Ideen und eine neue Art, Konflikte zu lösen. «Uns geht es darum, dass die Menschen, die in die Ämter gewählt werden, garantieren, dass sie vereinen und nicht attackieren werden.»

Die nationalkonsevative Regierung in Polen, die von der Partei Recht und Gerechtigkeit PiS geführt wird, fühlt sich im langjährigen Streit um die Unabhängigkeit der Justiz von Timmermans ungerecht behandelt. Als Vize-Kommissionspräsident war er unter anderem für das Rechtsstaatlichkeitsverfahren gegen Warschau zuständig.

Auch konservative Regierungschefs wie Irlands Leo Varadkar oder Kroatiens Andrej Plenkovic kritisierten, dass ein Sozialdemokrat die Top-Position in der EU erhalten solle, obwohl die konservative Parteienfamilien EVP bei den Europawahlen die stärkste Fraktion im neuen europäischen Parlament wurde. Merkel hatte für einen Kompromiss geworben, da die EVP auf die Stimmen von Sozialisten, Liberalen und Grünen für die Wahl angewiesen ist.

Die 28 EU-Staats- und Regierungschefs waren am Montag mit dem Versuch gescheitert, die Spitzenpositionen der Europäischen Union neu zu besetzen. Nach mehr als 19-stündigen Verhandlungen wurden die Gespräche auf Dienstag vertagt. Als Grund nannte Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass es falsch sei, Personalentscheidungen gegen große EU-Staaten wie Polen und Italien mit Mehrheitsentscheidung zu erzwingen. "Wir haben heute versagt. Der Rat und auch Europa hinterlassen einen sehr schlechten Eindruck", sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bahn: Sanierung des Schienennetzes dauert länger – die Folgen
05.07.2025

Die Pläne waren ehrgeizig – bis 2030 wollte die Bahn mit einer Dauerbaustelle das Schienennetz fit machen. Das Timing für die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt H&K-Aktie: Rüstungsboom lässt Aufträge bei Heckler & Koch explodieren
04.07.2025

Heckler & Koch blickt auf eine Vergangenheit voller Skandale – und auf eine glänzende Gegenwart und Zukunft. Der Traditionshersteller...