Aufgrund eines technischen Fehlers bei einer Bodenstation in Italien ist das europäische Satelliten-Navigationssystem „Galileo“ seit Sonnabend-Abend außer Betrieb. Laut der Webseite der zuständigen „Agentur für das Europäische Globale Navigations-Satellitensystem“ (GSA) ist jeder der insgesamt 22 zur Verfügung stehenden Satelliten ausgefallen. Laut heise.de ging die GSA - die ihren Sitz in Prag hat - ursprünglich davon aus, dass sie das Problem im Laufe des Sonntags werde lösen können. Das ist offensichtlich nicht der Fall.
„Galileo“, dessen Aufbau 2004 vom Rat der Europäischen Union beschlossen wurde, sollte eigentlich bereits 2008 in Betrieb gehen. Realisiert wurde das europäische Prestige-Projekt - dessen Kosten mit über sieben Milliarden Euro taxiert werden - allerdings erst Ende 2016, wobei sich noch immer nicht alle Satelliten im Orbit befinden. „Galileo“ soll um einiges technisch anspruchsvoller sein als sein amerikanisches Konkurrenz-System GPS - es soll die Standorte von Objekten mit einer Genauigkeit von bis zu 30 Zentimetern erfassen können, GPS soll es nur auf fünf Meter bringen.
Außer Europa und den USA verfügen auch Russland und China über ein Satelliten-Navigationssystem.