Finanzen

Deutschen Anlegern kosten falsche Auslands-Investionen Billionen

Lesezeit: 1 min
28.07.2019 12:26
Den Deutschen entgehen durch falsche Anlage-Strategien im Ausland im Vergleich zu Anlegern aus anderen Ländern Billionen, berichtet ein Wirtschaftsinstitut.
Deutschen Anlegern kosten falsche Auslands-Investionen Billionen
Ein Bild mit Symbolcharakter: Die deutschen Auslands-Investitionen entwickeln sich kaum positiv. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Deutschen Anlegern entgehen durch verfehlte Anlage-Strategien im Ausland Billionen von Euro. Das ist das Ergebnis der langfristig anlegten Studie „Exportweltmeister: Die geringen Renditen deutscher Kapital-Exporte“ des renommierten „Instituts für Weltwirtschaft“ (IfW) in Kiel. In der Studie heißt es: „Allein im Jahrzehnt seit der Finanzkrise 2008 hätte Deutschland um zwei bis drei Billionen Euro mehr Vermögen aufbauen können.“ Das entspricht circa 25.000 bis 37.500 Euro pro Einwohner beziehungsweise 60 bis fast 90 Prozent des deutschen Bruttoinlandprodukts von 2018.

Im Vergleich zu anderen Ländern steht die Bundesrepublik schlecht da. „Deutschland ist der größte Kapital-Exporteur weltweit und fährt im internationalen Vergleich nur überschaubare Renditen ein“, so Studienautor Prof. Christoph Trebesch, der am IfW den Bereich ´Internationale Finanzmärkte´ leitet. Beispielsweise bildet die Bundesrepublik das Schlusslicht der G7-Gruppe. Was die Jahre seit 1975 angeht, liegen die Erträge deutscher Auslands-Investitionen circa fünf Prozent unter denen der USA sowie im Schnitt drei Prozent unter denen anderer Staaten Westeuropas.

Da die Studie langfristig angelegt ist, haben die Wissenschaftler noch nicht alle Gründe bestimmt, die für die geringen Renditen verantwortlich sind. Einen wichtigen haben sie jedoch bereits ermittelt: Die konservative Anlege-Strategie der Investoren im Hinblick auf den Aspekt „Geografie“. Deutsche Anleger zeigen nach Meinung der Studien-Autoren viel zu wenig Bereitschaft, in dynamische Schwellen- und Entwicklungsländer zu investieren. Tatsächlich ist der Anteil von mehr als einem Viertel in den 1980er Jahren auf gegenwärtig unter zehn Prozent gefallen. Stark gestiegen ist im gleichen Zeitraum der Anteil der europäischen Länder als Ziel deutscher Auslands-Investitionen. Trebesch: „Es ist essenziell, diesen Trend … umzukehren.“


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag zum Handelsstart mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Europäische Unternehmen sehen düstere Aussichten in China
10.05.2024

Die jährliche Geschäftsklimaumfrage der EU-Handelskammer in Peking zeigt, dass europäische Unternehmen ihre Wachstumschancen in China so...