Deutschland

Kunden abgezockt: Billigstrom-Anbieter Flexstrom ist pleite

Lesezeit: 1 min
13.04.2013 02:38
Der Billigstrom-Anbieter Flexstrom ist pleite. Teuer bezahlen werden nun jene, die dem windigen Geschäftsmodell aufgesessen sind: Die Kunden von Flextrom mussten nämlich mit Vorkasse zahlen. Ihre Einzahlungen können sie nun vergessen.
Kunden abgezockt: Billigstrom-Anbieter Flexstrom ist pleite

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Billigstrom-Anbieter Flexstrom hat am Freitag Insolvenz angemeldet. Betroffen sind 500.000 Kunden von Flexstrom und den Tochtergesellschaften OptimalGrün und Löwenzahn Energie. Das Geschäft werde von einem Investor übernommen, zitiert der DLF aus einem Schreiben des Unternehmens.

Als Ursache für die Insolvenz gibt das Unternehmen einerseits die „schlechte Zahlungsmoral zahlreicher Stromkunden“ und andererseits „weiterhin bestehende Oligopolstrukturen im deutschen Versorgungsmarkt“ an. Die Kunden stünden bei Flexstrom mit 100 Millionen Euro in der Kreide.

Die Zahlungsmoral habe sich nach der „fehlerhaften und schädigenden Berichterstattung“ über das Unternehmen verschlechtert, schreibt Flexstrom. Es war behauptet worden, das Unternehmen stecke in finanziellen Schwierigkeiten.

Holger Krawinkel, Energieexperte des Verbraucherzentrale Bundesverbandes, sieht das ganz anders: „Das sind alles Ausreden, letztlich war das Geschäftsmodell einfach nicht tragfähig“, zitiert ihn der DLF. Die Insolvenz sei der Auftakt für weitere Marktbereinigungen. „Das ist völlig normal in einem Wettbewerbsmarkt“, sagt Krawinkel.

Flexstroms Geschäftsmodell beruhte darauf, dass die Kunden ihren Strom per Vorkasse bezahlen. Die Kunden zahlten im Voraus und bekamen dafür Im Gegenzug sehr günstige Preise. Dies ließ den Anbieter für viele Kunden attraktiv erscheinen.

Im Grunde hat Flexstrom eine Art Schneeball-System praktiziert: Auch dieses funktioniert nur, wenn es immer weiter wächst.

Am Ende zahlen dann die Anleger - oder, wie bei Felxstrom, die Kunden, die dem windigen Geschäftsmodell aufgesessen sind.

Denn das vorgeschossene Geld dürfte nun weg sein, sagt Bernd Roschinzik, Jurist bei der Verbraucherzentrale Berlin. Wer noch Geld erwarte, der solle per Einschreiben und unter Fristsetzung die Zahlung fordern. „Es ist allerdings zu erwarten, dass keine Zahlung erfolgt“, zitiert der DLF den Verbraucherschützer. Die Statistik zeige, dass in 95 Prozent solcher Fälle, das Geld verloren sei.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krankheitsausfälle auf Rekordniveau: Die Kosten explodieren
18.09.2024

Der Krankenstand in Deutschland ist auf Rekordniveau und kostet die Arbeitgeber viele Milliarden Euro. Die Kosten für den Arbeitsausfall...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland: ZEW-Konjunkturerwartungen fallen erneut deutlich
17.09.2024

Die wirtschaftlichen Perspektiven für Deutschland haben sich im September weiter verschlechtert. Die ZEW-Konjunkturerwartungen der...

DWN
Politik
Politik Sozialabgaben und Bemessungsgrenzen steigen kräftig: Lauterbach will Beitragszahler blechen lassen
17.09.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat es angedroht: Gutverdiener müssen sich 2025 auf deutlich höhere Kosten einstellen. Neben...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ein neuer China-Schock? Wie neue Exportwellen aus China die deutsche Industrie treffen könnten
17.09.2024

Chinas Wirtschaft scheint dieser Tage unberechenbar. Nun könnte ein neuer China-Schock die Kernindustrie Europas bedrohen. Wie groß ist...

DWN
Finanzen
Finanzen DSV ist ein Börsenwunder: Gewinn von rund 76.100 Prozent
17.09.2024

Keine andere dänische Aktie kann es mit der DSV-Aktie aufnehmen, wenn es um die Rendite geht. Eine Übernehme von DB Schenker baut diese...

DWN
Politik
Politik Merz wird Kanzlerkandidat der Union
17.09.2024

CDU-Chef Merz und CSU-Chef Söder haben sich in der Kanzlerkandidatur für Merz entschieden. Für den Mittag haben sie zu einer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Intel stoppt Megaprojekt: Zweifel an Staatshilfen wachsen
17.09.2024

Der US-Chiphersteller Intel stoppt den Bau seiner Fabrik in Magdeburg, trotz zugesagter Staatshilfen im Umfang von 9,9 Milliarden Euro....

DWN
Politik
Politik Netzentgelte: Bundesnetzagentur plant vorzeitig steigende Gaspreise – bis zu 40 Prozent Erhöhung möglich
17.09.2024

Preistreiber Energiewende: Erdgasnetze werden überflüssig und sollen schrittweise bis 2045 abgebaut werden, doch die Endnutzer müssen...