Politik

Berlin Marathon: Polizei verstärkt nach Boston-Anschlag Sicherheit

Die Sicherheitsvorkehrungen für zukünftige Marathon-Veranstaltungen werden derzeit nach den Anschlägen in Boston überprüft. Ende September werden wieder tausende Läufer in Berlin erwartet. Ausschließen könne man einen Anschlag nicht, so der Renndirektor Milde. Aber man werde Konsequenzen ziehen.
16.04.2013 16:19
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Drei Tote und mehr als 100 Verletzte, das ist die vorläufige Bilanz der Bomben-Explosionen vom Montag in Boston (hier). Entsprechend hellhörig sind die Marathon-Veranstalter anderer Städte. Die Veranstalter des Berlin-Marathons wollen stehen in engem Kontakt mit den Behörden. „Wir müssen erörtern und die Information bekommen, was jetzt wirklich in Boston passiert ist“, sagte Renndirektor Mark Milde dem ZDF-Morgenmagazin. Sobald genauere Informationen vorliegen, werde man in Abstimmung mit den Behörden Konsequenzen ziehen, so Milde.

Am 29. September findet der 40. Berlin-Marathon statt. Im vergangenen Jahr nahmen mehr als 40.900 Läufer an der Veranstaltung teil und zahlreiche Zuschauer beobachteten den Wettbewerb entlang der Strecke von 42 Kilometern. In Berlin liege den Behörden ein entsprechendes Sicherheitskonzept bereits vor. Man sei vorbereitet.

„Wir haben 600 Polizisten an der Strecke, 600 medizinische Mitarbeiter, die zu jedem Zeitpunkt auch eingreifen und tätig werden können“, zitiert die Zeit Milde. Wenn es zum Schlimmsten komme, sei man vorbereitet. „So etwas kann beim Berlin-Marathon passieren“, erklärte Rennleiter Milde. Man wisse von den Kollegen in London, die am Wochenende den Marathon  veranstalten, „dass die jetzt nochmal schauen werden, ob eine neue Bedrohungslage entstanden ist“. Allerdings könne man natürlich nicht eine komplette Strecke von 42 Kilometern absichern.

Unter dem Eindruck des Boston-Anschlags hat sich CDU-Innenexperte Hans-Peter Uhl in einem Interview mit dem Deutschlandfunk für die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung ausgesprochen:

Die Behörden müssen sich immer fragen, und das ist die Abwägung zwischen

Freiheit und Sicherheit, haben wir das richtige Instrumentarium. Ist

der Staat blind und taub und kann solche terroristischen

Vorbereitungshandlungen erkennen oder nicht? Wenn er sagen muss, wir

sind nicht in der Lage, die Vorbereitungshandlungen, die Kommunikation

von Terroristen, die dauern ja Wochen und Monate in der Verabredung

solcher Terroranschläge, wenn der Staat dies nicht erkennen kann, muss

er sein Instrumentarium nachbessern, und das gilt auch für Deutschland.

Dass die Vorratsdatenspeicherung einen Terrorakt wie in Boston verhindern könnte, verneinte Uhl jedoch. Es „wäre töricht, das zu sagen“, so Uhl. „Aber das ist ein Instrument neben mehreren.“

Überhaupt die ganze verschlüsselte Kommunikation von Terroristen, von

Gefährdern, die im In- und Ausland unterwegs sind, muss vom Staat begleitet werden und Erkenntnisse müssen zwischen den Nachrichtendiensten ausgetauscht werden. Das ist ja grenzüberschreitender Terrorismus. Es geht nur gemeinsam und da ist nicht ein Instrument wie die Vorratsdatenspeicherung in der Lage, einen Anschlag zu verhindern, aber ist ein wichtiger Baustein und auf den kommt es auch an.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...

DWN
Politik
Politik Generälin über Krieg mit Russland: Ist Lettland die Schwachstelle der NATO?
11.07.2025

NATO-Generälin Jette Albinus rechnet mit russischem Angriff auf Lettland. Der Einsatz wäre kein Afghanistanszenario – sondern ein Kampf...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs unter Druck: Sorgen um US-Zölle dämpfen Rekordlaune
11.07.2025

Nach seinem Rekordhoch gerät der DAX-Kurs zum Wochenausklang unter Druck. Drohende Zölle aus den USA und schwache Unternehmensdaten...

DWN
Politik
Politik Zölle auf Wein? Deutsche Winzer blicken mit Sorge auf mögliche US-Zölle
11.07.2025

Strafzölle in Höhe von 200 Prozent auf Weinimporte aus der EU – mit diesem Szenario hatte US-Präsident Donald Trump noch im April...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenzen: Deutschlands Pleitewelle hält an – ein Blick auf Ursachen und Folgen
11.07.2025

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter – wenn auch etwas langsamer. Trotzdem deuten aktuelle Daten auf tiefgreifende...

DWN
Politik
Politik Trump kündigt Erklärung zu Russland an – neue Dynamik oder taktisches Manöver?
11.07.2025

Ein Treffen in Malaysia, neue russische Vorschläge und Trumps Ankündigung einer großen Russland-Erklärung: Zeichnet sich eine Wende im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs aktuell: Wichtigste Kryptowährung setzt Rekordjagd fort – was das für Anleger bedeutet
11.07.2025

Der Bitcoin-Kurs ist auf ein historisches Allzeithoch gestiegen und über die Marke von 118.000 US-Dollar geklettert. Wie geht es weiter...