Politik

Gold: Nachfrage in der Schweiz „exorbitant gestiegen“

Lesezeit: 1 min
18.04.2013 15:56
Goldhändler in der Schweiz können ihren Kunden bestimmte Waren nicht mehr anbieten. Nach dem Platzen der Goldblase ist die Nachfrage eher noch gestiegen. Viele Anleger sind dennoch verunsichert.
Gold: Nachfrage in der Schweiz „exorbitant gestiegen“

Mehr zum Thema:  
Banken >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Banken  

Im Verlauf der Finanz- und Schuldenkrise war die Nachfrage nach Edelmetallen immer schon hoch. Nach dem plötzlichen und unerwarteten Preisfall verschärft sich die Situation noch mehr: Die Nachfrage nach physischem Gold ist „exorbitant gestiegen. Wir haben zurzeit sogar Lieferschwierigkeiten“, sagte Thomas Weise, Chef beim Goldhändler Geiger, den Deutschen  Wirtschafts Nachrichten.

Die Firma Geiger ist ansässig in der Schweizer Gemeinde St. Margrethen. Geiger handelt mit physischem Edelmetall und bietet seinen Kunden eine breite Produktpalette mit kurzen Lieferzeiten an. Derzeit wittern die Kunden jedoch ein lukratives Geschäft: Sie gehen davon aus, dass sich der Goldpreis nach dem Platz der Blase wieder normalisieren – also steigen – werde. Entsprechend viele Bestellungen gehen derzeit bei den Goldhändlern in der Schweiz ein. Unter normalen Umständen können Anleger bei Geiger mit einer Wartezeit von sieben Tagen rechnen, derzeit seien es jedoch „bis zu drei Wochen“, sagte Weise.

Begehrte Goldmünzen, wie z.B. der Krügerrand, sind momentan beinahe unmöglich zu erwerben (mehr hier). Gewisse Waren seien gar „nicht mehr bestellbar“, sagte Thomas Weise. „Ein Kunde wollte eine Unze in Goldbarren erwerben.“ Auf Nachfrage beim Lieferanten hieß es, „wir müssten uns jetzt gedulden“, sagte der Schweizer Goldhändler. Einen genauen Zeitraum, an dem die Ware wieder lieferbar sei, konnte er nicht nennen.

Die Goldnachfrage explodiert weltweit. In Australien hat sich der Verkauf von Goldmünzen innerhalb von drei Monaten verdoppelt (hier). Goldman Sachs hatte Investoren empfohlen, sich vom Gold zu trennen, nachdem bekannt gegeben wurde, dass die EZB Zypern zum Verkauf seiner Goldanteile geraten hatte. Bis zu dreizehn Tonnen hätten dem Markt zusätzlich als Angebot zur Verfügung gestanden und den Goldpreis gedrückt (mehr hier).

Ob sich die Panik bei den Anlegern noch in Massenverkäufen niederschlagen wird, ist derzeit eher nicht zu erwarten. Die Kunden unterscheiden mittlerweile offenbar genau zwischen Papiergold und echtem Gold: „Etwa 98 Prozent unserer Kunden wollen jetzt ins Goldgeschäft einsteigen oder ihre Bestände vergrößern“, sagte Weise.


Mehr zum Thema:  
Banken >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Panorama
Panorama Amokfahrt von Magdeburg: Trauer, Entsetzen und offene Fragen halten Deutschland in Atem
22.12.2024

Fünf Menschen sind tot, 200 verletzt: Nach der folgenschweren Fahrt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stellt sich die...

DWN
Politik
Politik Donald Trump hofft: Elon Musk übernimmt (noch) nicht die US-Präsidentschaft
22.12.2024

Kritiker nennen den Tech-Milliardär süffisant «Präsident Musk». Donald Trump stellt klar, wer das Sagen hat - bestreitet aber auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Politik
Politik Steuern und Abgaben: Mehrheit der Steuerzahler zahlt 2025 noch mehr – mit oder ohne Ampel!
22.12.2024

Das „Entlastungspaket“ der Ampel ist eine Mogelpackung, denn Steuersenkungen sind nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Ab dem 1. Januar 2025...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: Asyl-Rekordhoch in Deutschland und die illegale Migration an den Grenzen geht ungebremst weiter
22.12.2024

In Deutschland leben fast 3,5 Millionen Geflüchtete, von Asylsuchenden über anerkannte Flüchtlinge bis zu Geduldeten. Das ist ein neuer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...