Finanzen

US-Regulierer wollen Kontrolle über Bitcoin übernehmen

Die US-Behörden suchen weiter nach Möglichkeiten, die Nutzung der Alternativ-Währung zu erschweren. Einige Bitcoin-Unternehmen haben die USA deshalb bereits verlassen. Doch die weltweite Währung kann letztlich nicht verboten werden.
07.05.2013 12:23
Lesezeit: 1 min

Die Internetwährung Bitcoin ist den Behörden ein Dorn im Auge. Denn sie stellt eine wachsende Alternative zu den von den Zentralbanken manipulierten Währungen dar. Unter dem Vorwand, die Verbraucher zu schützen, wollen die USA die Währung regulieren.

Die US-Behörde zur Regulierung der Future- und Optionsmärkte CFTC prüft, ob Bitcoin unter ihre Aufsicht falle. Die Alternativwährung sei „mit Sicherheit etwas, das wir untersuchen müssen“, sagte CFTC-Kommissar Bart Chilton zur FT. Die Begründung des Kommissars:

Wir reden hier nicht über Monopoly-Geld. Wirkliche Menschen können dabei wirkliche Risiken eingehen. Und wir müssen sicherstellen, dass wir die Märkte und die Verbraucher schützen.

Das CFTC reguliert den Derivate-Handel und beaufsichtigt Devisenhändler. Die normale Bezahlung mit Bitcoin liegt außerhalb des Regulierungs-Bereichs der Behörde. Doch Kommissar Chilton sagt:

Im Wesentlichen reden wir über eine Art Schwarzgeld. Und es gibt gute Argumente dafür, dass Bitcoin-bezogene Derivate in unseren Amtsbereich fallen.

Bereits im März hatte das US-Finanzministerium gesagt, dass alle Unternehmen, die Bitcoin nutzen als „Währungsdienstleister“ betrachtet würden. Das heißt, sie müssen Informationen an die US-Regierung übergeben und verschiedene Maßnahmen ergreifen, die zur Verhinderung der Geldwäsche dienen sollen.

Durch diese Regulierung ist es auch für Banken riskant, Geschäfte mit Bitcoin-Unternehmen zu machen. Seit der Entscheidung des US-Ministeriums wurden mindestens drei US-Unternehmen von ihren Banken die Konten gesperrt. Bitfloor, eine New Yorker Bitcoin-Börse, musste deshalb endgültig schließen (hier). Die Kunden haben ihr Geld noch immer nicht zurückbekommen.

Einige Bitcoin-Unternehmen haben die USA bereits verlassen, um den Regulierungen zu entgehen. Doch selbst ein Verbot in den USA könnte die Alternativwährung nicht stoppen. Andreas Schildbach, Entwickler einer beliebten Bitcoin-App, glaubt nicht, dass ein Bitcoin-Verbot durchzusetzen wäre. Den Deutschen Wirtschafts Nachrichten sagt er:

Bitcoin ist eine weltweite Währung und endet nicht an Staatsgrenzen. Ein Verbot ließe sich nur schwerlich durchsetzen. Bereits ein einzelner Staat, der bei einem ohnehin höchst unrealistischen weltweiten Embargo nicht mitmacht, würde den Effekt zunichtemachen.

Bitcoin könne man genauso wenig verbieten wie Alkohol oder Gold, sagte auch der Chef der Online-Börse Bitcoin Deutschland Oliver Flaskämper (hier).

Seit April unterliegt der Bitcoin-Kurs erheblichen Schwankungen. Der Kurs lag zwischenzeitlich bei über 200 Euro, eine Woche später dann wieder bei 50 Euro. Am Dienstagvormittag kostet ein Bitcoin circa 85 Euro. Die Nutzer wissen, dass der Kurs auch in Zukunft stark schwanken wird.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...

DWN
Politik
Politik Trump zieht Investoren ab – Europa droht der Ausverkauf
02.06.2025

Donald Trump lockt mit Milliarden und Zöllen Investoren zurück in die USA – Europa verliert an Boden. Bricht der alte Kontinent im...

DWN
Politik
Politik Plan von Klingbeil: Steuerentlastungen für Unternehmen – das sind die Details
02.06.2025

Die schwarz-rote Koalition will zeigen, dass sie Probleme angeht – auch die schwächelnde Wirtschaft. Finanzminister Lars Klingbeil will...

DWN
Technologie
Technologie Robotikbranche 2025 in schwieriger Phase – Umsatzrückgang droht
02.06.2025

Die deutsche Robotikbranche kämpft 2025 mit rückläufigen Umsätzen und schwankenden Rahmenbedingungen. Welche Teilbereiche sind...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie hebt ab: Milliardenkooperation mit US-Pharmaunternehmen
02.06.2025

Die Biontech-Aktie erhält neuen Aufwind: Eine milliardenschwere Allianz mit Bristol-Myers Squibb weckt Hoffnung bei Anlegern und...

DWN
Finanzen
Finanzen Hensoldt-Aktie auf Rekordjagd: Was Anleger jetzt wissen sollten
02.06.2025

Die Hensoldt-Aktie überrascht mit einem historischen Kursfeuerwerk – doch ist der Höhenflug gerechtfertigt? Anleger sollten genauer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KfW-Analyse: Mittelstand zieht sich aus dem Ausland zurück
02.06.2025

Eine aktuelle KfW-Analyse zeigt: Immer mehr Mittelständler ziehen sich aus dem Auslandsgeschäft zurück. Was steckt hinter dem Rückzug...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Personalstrategie: Warum Top-Kandidaten oft scheitern – und was das über unser System verrät
02.06.2025

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Bei der Personalauswahl geht es immer weniger um Kompetenz – und immer mehr um Bauchgefühl,...