Nach der Bank of Japan und der Fed, die über eine Drosselung des Gelddruckens nachdenken, ist auch die weitere Geldpolitik der EZB nicht mehr absehbar. Erst im September wird ein Urteil diesbezüglich aus Karlsruhe erwartet. Die Börsen in den USA, Asien und Europa reagierten entsprechend. Für zusätzliche Irritation sorgte die Weltbank, die am Mittwoch ihre globale Konjunktur-Prognose deutlich nach unten korrigierte.
In der Regel reagieren vor allem die Computer sensibel auf solche Nachrichten: Sie folgen Algorithmen, die keine Kontext-Betrachtung von Nachrichten zulassen. Der Großteil des internationalen Aktienhandels läuft heute über solche Systeme (mehr über das Schneeball-System - hier).
Der Vorteil des Systems: Man kann wunderbar manipulieren.
Der Nachteil: Wenn die Manipulatoren eine Entwicklung falsch einschätzen, geht der Schuss nach hinten los, was dann all jene Kleinanleger betrifft, die dem Zug der Lemminge folgen.
Die großen Trader gehören immer zu den Gewinnern, weil sie sich über Insider-Informationen und Wetten doppelt absichern. So ist zum Beispiel völlig unbekannt, wer von der bevorstehenden Prognose der Weltbank schon vorab Wind bekommen hat. Mit einem solchen Tipp sind in der Regel auf die Schnelle erhebliche Profite möglich.
So schloss der japanische Nikkei sechs Prozent unter dem Ergebnis vom Vortag und der chinesische Shanghai Composite startete mit einem Minus von drei Prozent. Die Börse öffnete hier nach zwei Feiertagen. Ähnliche schlechte Nachrichten gab es auch aus den USA. Hier verloren der Dow Jones und der S&P 500 jeweils 0,8 Prozent.
In Europa reagierten die Märkte ebenfalls mit deutlichen Kursverlusten. Der Dax lag zu Handelsbeginn unter der Marke von 8.000 Punkten und steht derzeit bei einem Minus von 1,67 Prozent. Der Euro Stoxx 50 erlitt ebenfalls in den ersten Stunden Verluste (-1,22%). In Spanien gab der IBEX 35 um 112,70 Punkte nach, der italienische FTSE MIB rutschte mehr als 63 Zähler nach unten.