Zunächst durften die Unternehmen nicht über Details im Zusammenhang mit der Prism-Affäre sprechen, sagen sie zumindest. Doch nun ist Facebook als erstes Unternehmen an die Öffentlichkeit gegangen. Kurz darauf folgte auch Microsoft mit Angaben über den Umfang der Datenabfrage durch US-Behörden.
Wie die Äußerungen von Facebook zeigen, ist sich das Unternehmen aber keiner Schuld bewusst. Schließlich gehe man vorsichtig mit Nutzerdaten um und versuche seit langem die Behörden dazu zu bringen, transparent mit den gestellten Anfragen umzugehen.
„Wir freuen uns“, so Facebook auf seiner News-Seite, dass man jetzt nach langen Gesprächen einen Transparenzbericht vorlegen könne, der die unterschiedlichen Anfragen durch US-Behörden zeige:
„Für die sechs Monate bis zum 31. Dezember 2012 belief sich die Gesamtzahl der von sämtlichen US-Regierungsbehörden angefragten Benutzer-Daten auf etwas zwischen 9.000 und 10.000. Diese Anforderungen gehen von einem Sheriff, der ein vermisstes Kind sucht, über die landesweite Verfolgung eines Flüchtigen oder einer Polizeianfrage im Zusammenhang mit dem Angriff auf die nationale Sicherheit bis hin zur offiziellen Untersuchung einer terroristischen Bedrohung. Die Gesamtzahl der Facebook-Benutzerkonten für die Daten (…) lag zwischen 18.000 und 19.000 Konten.“
Für Facebook ist das jedoch kein allzu großer Eingriff. Das Unternehmen schreibt weiter:
„Mit mehr als 1,1 Mrd. monatlich aktiven Nutzern weltweit, bedeutet dies, dass ein winziger Bruchteil von einem Prozent unserer Benutzerkonten in den vergangenen sechs Monaten Gegenstand einer Anfrage von US-Behörden (…) war. Wir hoffen, das hilft, die Zahl der Betroffenen zu relativieren und einige der hyperbolischen und falschen Behauptungen in einigen neueren Presseberichten über die Häufigkeit und den Umfang der Datenanfragen zu widerlegen.
Wir werden auch weiterhin wachsam beim Schutz unserer Nutzer-Daten vor ungerechtfertigten Zugriffen der Regierung sein (…).“
Als zweites Unternehmen machte dann auch Microsoft einige Angaben. Microsoft spricht von 6.000 bis 7.000 Anfragen, die zwischen 31.000 und 32.000 Benutzerkonten betrafen. Auch hier berief man sich darauf, dass dies also nur einen Bruchteil der weltweiten Kunden betroffen habe.
„Wir waren immer davon überzeugt, dass es wichtig ist, zwischen verschiedenen Arten von Behördenanfragen zu unterscheiden“, sagte zudem ein Google-Sprecher der Webseite News.com. In Transparenzberichten habe man bereits Zahlen zu Datenanfragen aufgrund strafrechtlicher Ermittlungen sowie durch National Security Letters veröffentlicht. Eine Zusammenlegung, also das nennen allgemeiner Zahlen, wäre „eine Rückschritt für die Nutzer“.
Auch hier ist man sich keines Unrechts bewusst. Im Zusammenhang mit dem Prism-Skandal erscheint denn auch eine Microsoft-Werbung fast zynisch: