Bruno Iksil, der Banker der bei der Investmentbank JP Morgan einen Verlust von zwei Milliarden Dollar verursacht hat, tätigte bereits seit 2010 enorm riskante Geschäfte. Wie Untersuchungen nun zeigen, wussten seine Vorgesetzten von der großen Gefahr, die von den Wetten ausging. An manchen Tagen riskierte der Trader 60 Millionen Dollar – ein Tagesrisiko von 30 bis 40 Millionen Dollar war keine Seltenheit.
Diese Praxis war bereits früher aufgefallen, die Abteilung für Risikomanagement reagierte darauf. Doch sie schränkte nicht etwa die Tätigkeit des risikofreudigen Bankers ein, sonder änderte einfach die Formel für die Berechnung des Risikos. So wurde die Gefahr, dass Geld bei den spekulativen Geschäften verloren geht, einfach herabgestuft.
Von diesem Vorgang dürften auch höhere Manager von JP Morgan gewusst haben. Doch weil Iksil in der Vergangenheit für herausragende Gewinne gesorgt hatte, wurden ihm die hochriskanten Geschäfte zugestanden. Alleine im Jahr 2011 war Iksil für einen Gewinn von 100 Millionen Dollar verantwortlich.
Genau zu der Zeit, als in der vorgesetzten Abteilung über seine Geschäfte entscheiden wurde, wechselten acht Manager in völlig andere Abteilungen, dies sagte ein Firmeninsider dem Nachrichtendienst Bloomberg.
Der Verlust von zwei Milliarden Dollar hat nun die US-Finanzbehörden auf den Plan gerufen. Sie sollen überprüfen, ob die Geschäftspraktiken bei JP Morgan legal sind und ob die Investmentbank den hohen Verlust verhindern hätte müssen.