Deutschland

Deutsche Exporte im Mai überraschend stark gefallen

Lesezeit: 1 min
08.07.2013 15:40
Die deutsche Außenhandelsbilanz für Mai zeigt einen deutlichen Rückgang der Export-Überschüsse. Experten hatten mit einer nur leichten Abschwächung gerechnet. Besonders die Ausfuhren in die Eurozone sind im Vergleich zum Vorjahr um fast zehn Prozent niedriger.
Deutsche Exporte im Mai überraschend stark gefallen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Deutschlands Exporte fielen im Mai so stark wie seit Ende 2009 nicht mehr. Die Zeiten großer Wachstumsraten bei den Exporten sind für die größte Volkswirtschaft der Eurozone nun vorbei.

Der saisonal angepasste Export nahm insgesamt um 2,4 Prozent ab, wie aus den am Montag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Das unterschreitet auch die negativsten Prognosen der Ökonomen, die ein Minus von nur 0,4 Prozent erwartet hatten. Etwas besser lief es für die Importeure. Ihre Einfuhren stiegen im Mai um 1,7 Prozent zum Vormonat, sanken jedoch um 2,6 Prozent binnen Jahresfrist. Die Handelsbilanz wies einen bereinigten Überschuss von 14,1 Milliarden Euro auf.

Die Ausfuhren sind das traditionelle Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft. Der Export-Rückgang ist auf die Rezession in der Eurozone zurückzuführen. Rund 40 Prozent der gesamten Ausfuhren aus Deutschland gehen in die Euro-Länder. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sind die Exporte dorthin um 9,6 Prozent gefallen.

Das Abschwächen der Konjunktur in China dürfte sich hingegen noch nicht auf den Außenhandel durchgeschlagen haben. Die Exporte in Nicht-EU-Länder stiegen gegenüber Mai 2012 um 2,2 Prozent, während die Importe von dort um 5,9 Prozent sanken.

Für Chistian Schulz von der Berenberg Bank sind die schlechten Zahlen aber kein Grund zur Panik. „Es sieht eher nach einer Schwächeperiode aus und nicht nach einem Einbruch“, sagte der Analyst zu Reuters. Ab Jahresmitte dürfte sich die Lage für die heimischen Exporteure wieder bessern, wenn sich die Euro-Zone aus der Rezession herauskämpfe und die US-Konjunktur stark bleibe, so Schulz.

Doch die Aussichten für die nächsten Monate sind für den Außenhandel nicht berauschend. Die Auftragslage in der deutschen Industrie war im Mai erneut rückläufig (hier). Vor allem aus den Exportländern kamen weniger Bestellungen. Der Rückgang der Exporttätigkeit ändert auch nichts daran, dass die meisten Euro-Länder der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nicht standhalten. So zeigt etwa die Außenhandelsbilanz Frankreichs im Mai ein deutlich erhöhtes Handelsdefizit.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Panorama
Panorama Amokfahrt von Magdeburg: Trauer, Entsetzen und offene Fragen halten Deutschland in Atem
22.12.2024

Fünf Menschen sind tot, 200 verletzt: Nach der folgenschweren Fahrt mit einem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg stellt sich die...

DWN
Politik
Politik Donald Trump hofft: Elon Musk übernimmt (noch) nicht die US-Präsidentschaft
22.12.2024

Kritiker nennen den Tech-Milliardär süffisant «Präsident Musk». Donald Trump stellt klar, wer das Sagen hat - bestreitet aber auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Quiet Quitting: Der stille Job-Rückzug mit gefährlichen Folgen
22.12.2024

Ein stiller Rückzug, der Unternehmen erschüttert: Quiet Quitting bedroht die Substanz deutscher Betriebe. Warum immer mehr Beschäftigte...

DWN
Politik
Politik Steuern und Abgaben: Mehrheit der Steuerzahler zahlt 2025 noch mehr – mit oder ohne Ampel!
22.12.2024

Das „Entlastungspaket“ der Ampel ist eine Mogelpackung, denn Steuersenkungen sind nicht vorgesehen. Im Gegenteil: Ab dem 1. Januar 2025...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Sonntagskolumne: Künstliche Intelligenz Hype Cycle - Zwischen Revolution und Enttäuschung
22.12.2024

Ist künstliche Intelligenz nur ein Hype oder der Beginn einer Revolution? Zwischen hohen Erwartungen, Milliardeninvestitionen und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Politik
Politik Migrationskrise: Asyl-Rekordhoch in Deutschland und die illegale Migration an den Grenzen geht ungebremst weiter
22.12.2024

In Deutschland leben fast 3,5 Millionen Geflüchtete, von Asylsuchenden über anerkannte Flüchtlinge bis zu Geduldeten. Das ist ein neuer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...