Deutschland

#stopmerkel: Spanier protestieren auf Twitter gegen Merkel

Ein Flashmob hat sich auf Twitter gegen Angela Merkel erhoben: Unter dem Kürzel #stopmerkel verleihen Spanier im Sekundentakt ihrem Unmut gegen die Bundeskanzlerin Ausdruck.
08.06.2012 01:07
Lesezeit: 1 min

"Hitler in Gestalt einer Frau": Das ist nur eine der vielen Anmerkungen, die den Spaniern zur deutschen Bundeskanzlerin einfallen. Man sieht Bilder von Merkel mit dem Hitlergruß, dann liest man: Merkel, dominatrix de Europa. Was in Griechenland den Medien vorbehalten war, haben die Spanier basisdemokratisch umgesetzt. Ein ziemlich beispielloses Deutschland-Bashing. Unter dem Zeichen #stopmerkel hat sich auf Twitter ein Sturm des Protestes gegen Angela Merkel erhoben. Was mit den tausenden emotionalen Wortmeldungen bezweckt wird, ist allerdings unklar. Enige Nutzer schreiben, dass Merkel Spanien zu einem Dritte-Welt-Land machen wollen, andere beschränken sich auf allgemeine Beschimpfungen.

Auch in anderen Ländern läuft die Kampagne, die deutschen User haben sich dem Protest angeschlossen - viele von ihnen kommen allerdings aus den Parteizentralen.

Der Protest geht an der Sache vorbei: Die Spanier sollten lieber mit derselben Vehemenz gegen ihr eigenen System protestieren: Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Korruption bei der Bankia. Politiker aller Parteien sind in den Skandal verwickelt. Die wahre Ursache für den Bankia-Crash ist die unsittliche Verflechtung von Politik und Finanzwirtschaft in Spanien, wo kaum noch auszumachen ist, wer wem welchen Posten warum zugeschoben hat.

Der Blog Zerohedge kommentiert die Aktion der etwas hilflos wirkenden Erregten süffisant: Wenn die Spanier erst erkennen, welch verheerende Folgen eine abgewertete Peseta haben wird, sollte sich der Flashmob ganz bald unter dem Slogan #merkelgive neu gruppieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik 100 Milliarden für Klimaschutz? Einigung zwischen Union, SPD und Grünen
14.03.2025

Ein Milliarden-Paket für Verteidigung und Infrastruktur sorgt für politische Bewegung. Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD und...

DWN
Politik
Politik BSW auch nach endgültigem Ergebnis nicht im Bundestag
14.03.2025

Das endgültige Wahlergebnis steht fest: Das BSW verpasst den Bundestag knapp. Trotz zusätzlicher Stimmen bleibt die Partei unter der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...

DWN
Technologie
Technologie Polen will Bau von AKW an der Ostsee 2028 starten
14.03.2025

Deutschland hat sein letztes Atomkraftwerk abgeschaltet. Polen indes will seinen ersten Reaktor direkt am Ostseestrand errichten. Das...

DWN
Panorama
Panorama Vorsorge Gesundheit: Krankenkassen-Boni noch bis 31. März sichern
14.03.2025

Viele Krankenkassen fördern ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten mit Bonuszahlungen. Wer davon profitieren möchte,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die unsichtbare Enteignung: Wie Inflation unser Vermögen entwertet
14.03.2025

Inflation – die größte legale „Enteignung“ der Geschichte? Während Verbraucher unter steigenden Preisen ächzen, kassiert der...