Politik

Wertvolle Spione: Amerikaner warnen EU vor Hackern

Das Ausspionieren der EU durch die USA kann auch Vorteile haben. Als mails von Van Rompuy gehackt wurden, waren es ausgerechnet die Amerikaner, die die EU warnten. Kein Wunder, die USA beobachten ja auch chinesische Hacker durch deren eigene Webcams, um an Informationen zu kommen.
17.07.2013 13:06
Lesezeit: 1 min

Die Welt des Ausspionierens offenbart immer skurrilere Facetten. Groß war der Aufschrei der EU bezüglich der Überwachung durch den US-Geheimdienst. Doch irgendwie konnte die EU auch wiederum davon profitieren – wenn man eher optimistisch als pessimistisch denkt. Denn es waren ausgerechnet die Amerikaner, die 2011 aufdeckten, dass E-Mails von Top-EU-Beamten gehackt wurden.

2011 hackten sich nämlich zwei Gruppen, die vermutlich von der chinesischen Regierung den Auftrag erhielten, in mails von Van Rompuy, dem Anti-Terror-Koordinator der EU, Gilles de Kerchove, und anderen EU-Beamten. Ohne die US-Behörden wäre dies der EU gar nicht aufgefallen, so der EUObserver.

Dank der Überwachung durch die US-Geheimdienste wurde also die EU auf die vermeintlichen Hacker aus China aufmerksam. Vermutlich konnten die US-Behörden sogar sehen, welche Kleidungsstücke die Hacker anhatten, als sie sich in die E-Mails hackten. Der ehemalige Diplomat vom Center for Strategic and International Studies, Jim Lewis, sprach erst kürzlich in einem Interview mit der BBC davon, wie die US-Behörden die ganz eigenen Webcams der Hacker nutzten:

„Wissen Sie, man kann einfach die Webcam eines Computers nutzen. Ich habe dies ab und an auch schon gegenüber den Chinesen erwähnt. Ich sagte, ‚Sie sollten dafür sorgen, dass Ihre Hacker besser angezogen sind. Ich habe einen gesehen, der ein Frauen-Schläger-T-Shirt trug und, um Gottes Willen, ich habe auch die Pizza-Schachteln im Hintergrund gesehen.‘“

Sollte die EU trotz der damaligen Hilfe der USA tatsächlich nach Wanzen von US-Geheimdiensten in EU-Räumen suchen wollen, wird sie vermutlich nicht viel Glück haben - zumindest nicht, wenn es um die Herkunft dieser geht. „Der CIA kennzeichnet seine Wanzen als chinesische oder russische Fabrikate“, zitiert der EUObserver den ehemaligen CIA-Beamten, Robert Baer. „Die einzigen Wanzen die als amerikanische Fabrikate gekennzeichnet sind, sind die des israelischen Geheimdienstes Mossad.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...