Finanzen

Angst vor Euro-Austritt: Griechen leeren im großen Stil ihre Bank-Konten

Lesezeit: 1 min
11.06.2012 12:46
Die griechische Zentralbank ist besorgt: Im Mai haben die Griechen wieder vermehrt ihre Konten geplündert. Die Griechen versuchen offenbar, ihr Geld vor der Wahl am Sonntag noch rasch in Sicherheit zu bringen. Ein beliebter Fluchtort sind deutsche Staatsanleihen.
Angst vor Euro-Austritt: Griechen leeren im großen Stil ihre Bank-Konten

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die politische Unsicherheit in Griechenland mit Blick auf einen möglichen Austritt des Landes aus dem Euro nach der Wahl, verstärkt die Sorge der Griechen um ihr Geld. Vergangene Woche kam es bei den Abhebungen an griechischen Banken erneut zu einer Steigerung. Die Griechen nehmen ihr Geld, verstauen es zu Hause, bringen es ins Ausland, kaufen ausländische Anleihen oder investieren in amerikanische Investmentfonds, so die griechische Zeitung Kathimerini. Vor allem deutsche Staatsanleihen erfreuen sich auch bei den einfachen griechischen Anleger größter Beliebtheit.

Im Mai lagen die abgehobenen Einlagen zwischen fünf und sechs Milliarden Euro. Nichtsdestotrotz gehen die Bank-Beamten jedoch davon aus, dass die Situation unter Kontrolle bleiben werde, da bald wieder 18 Milliarden Euro zur Rekapitalisierung in die vier wichtigsten Geschäftsbanken fließen werden.

Darüber hinaus halten sich die Griechen immer starker mit ihren privaten Ausgaben zurück. Nur das notwendigste wird von vielen noch gekauft. Im ersten Quartal ging der private Konsum um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück (mehr hier). Dies wiederum schadet zusammen mit der durch die Abhebungen sinkende Liquidität der Banken der griechischen Wirtschaft.

Problematisch ist auch die Anzahl der faulen Kredite in Griechenland, deren Rückzahlung seit mehr als 90 Tagen fällig ist. Die Zahl dieser nicht beglichenen Kredite machte Ende März 18 Prozent aller Darlehen in Griechenland aus.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezession droht im Winter, Euro ist im Sinkflug: Was sind die Gründe?
22.11.2024

Stagnation der deutschen Wirtschaft, ein schwächelnder Euro, miese Stimmung in den Unternehmen: Ökonomen befürchten eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch nahe 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
22.11.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Freitagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 99.000 US-Dollar. Seit dem Sieg von...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform: Entscheidung über Lauterbachs hoch umstrittenes Projekt heute im Bundesrat
22.11.2024

Krankenhausreform: Kommt sie jetzt doch noch? Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) steht mit seinem hochumstrittenen Projekt vor...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
22.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Aktien sind heiß gelaufen: Warum immer mehr Analysten den europäischen Aktienmarkt in den Blick nehmen
22.11.2024

Vermögensverwalter Flossbach von Storch sieht zunehmend Risiken für US-Aktien. Nach der jüngsten Rekordjagd an den US-Börsen verlieren...

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...