Deutschland

Internet-Überwachung: BND nutzt NSA-Software XKeyscore

Lesezeit: 1 min
02.08.2013 10:46
Der riesige Daten-Staubsauger XKeyscore wird auch von deutschen Geheimdiensten genutzt. Angeblich nutzen der BND und der Verfassungsschutz diese im Gegensatz zur NSA und dem britischen Geheimdienst aber in einem viel kleineren Umfang. Der britische Geheimdienst erhielt für seine außerordentlich enge Zusammenarbeit mit der NSA indes sogar Geld.
Internet-Überwachung: BND nutzt NSA-Software XKeyscore

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der amerikanische Whistleblower Snowden hat am Donnerstag den Moskauer Flughafen verlassen. Wo er sich nun befindet ist unklar, aber die Veröffentlichung seiner NSA-Dokumente nimmt seinen Lauf – und es wird nicht weniger komplex.

Nach Prism und dem zweiten Prism für die NATO - so bezeichnet es zumindest die deutsche Bundesregierung – rückt die Software XKeyscore immer stärker in den Vordergrund. Es soll immerhin das weltweit weitreichendste Internet-Überwachungsprogramm sein (hier). Kein Wunder also, dass auch die deutschen Geheimdienste dieses Programm nutzen. Sowohl der Verfassungsschutz als auch der BND sollen XKeyscore verwenden, so die Welt. Angeblich nutzen beide das Programm jedoch nur beschränkt. Das Bundesamt für Verfassungsschutz soll damit zu Testzwecken seit dem Frühsommer nur Auswertung von Daten vornehmen können – mit einem Rechner, der nicht ans Internet angeschlossen ist. Der BND nutzt XKeyscore schon seit 2007.

Mit Blick auf die immer wieder betonten engen Verflechtungen zwischen Deutschland und den USA ist jedoch fragwürdig, wie abgespeckt die Versionen des Programm tatsächlich sind. Auch vor dem Hintergrund, dass der britische Geheimdienst für seine Unterstützung von der NSA sogar in den vergangen Jahren etwa 100 Millionen Pfund erhalten haben soll. Mit diesen Zahlungen wollte sich die NSA den Zugang und den Einfluss auf Großbritanniens Geheimdienst sichern, so der Guardian. Allein 17,2 Millionen Pfund habe die NSA für das britische Spähprogramm Tempora beigesteuert, mit dem massiv Unterseekabel angezapft worden (hier).

Mittlerweile sind auch Snowden-Dokumente aufgetaucht, die zeigen, welche Internetanbieter dem britischen Geheimdienst GCHQ bei der Überwachung geholfen haben. Interne Papiere des britischen Geheimdienstes, die der SZ vorliegen, nennen: Verizon Business, Codename: Dacron, British Telecommunications („Remedy“), Vodafone Cable („Gerontic“), Global Crossing („Pinnage“), Level 3 („Little“), Viatel („Vitreous“) und Interoute („Streetcar“). Genau die Unternehmen, die einen Großteil der globalen Infrastruktur des Internets unter sich aufteilen – von Unterseekabeln über Rechenzentren bis hin zu Backbone-Netzen, die die Datenraten aller Endnutzer bündeln.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen IWF-Chefin: Bankenturbulenzen gefährden globale Finanzstabilität

IWF Direktorin Kristalina Georgieva macht drastische Äußerungen in Bezug auf die Weltwirtschaft. Auch die EZB warnt in einem Interview...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende nein danke: Globale Nachfrage nach Tankschiffen steigt massiv an

In Europa werden die Raffinerien geschlossen. Doch in Asien und Arabien steigert man die Produktion massiv. In der Folge braucht die Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kartell-Risiken: Münchener Rück tritt aus Klima-Allianz aus

Die Münchener Rück steigt aus der Klima-Allianz "Net-Zero Insurance Alliance" großer Versicherer und Rückversicherer aus. Hintergrund...

DWN
Deutschland
Deutschland Riesiger Anteil der deutschen Einkommen fließt in die Miete

Die Deutschen arbeiten zum großen Teil, um ihre Miete zahlen zu können. Vor allem die Haushalte, die gerade erst eingezogen sind, haben...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Vermögen: „Deutschland könnte mehr Ungleichheit vertragen“

Medien, Gewerkschaften und Politiker prangern die hohe Vermögenskonzentration in Deutschland an. Doch ist Ungleichheit tatsächlich...

DWN
Deutschland
Deutschland Einzelhandel meldet überraschend sinkenden Konsum

Der deutsche Einzelhandel verzeichnet überraschend einen sinkenden Umsatz. Die potentiellen Kunden halten ihr Geld weiter zusammen, und...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutschland-Ticket kann ab Montag gekauft werden

Das Deutschland-Ticket kann ab Montag verkauft werden. Es soll digital eingesetzt werden. Beim Preis von zunächst 49 Euro muss es nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen Sturz von Credit Suisse zwingt UBS-Chef zum Rücktritt

Nachdem die UBS ihren Rivalen Credit Suisse geschluckt hat, holt sie ihren alten Chef Sergio Ermotti zurück. Der bisherige UBS-Chef Ralph...