Politik

Berlusconi wird Märtyrer und geht ins Gefängnis

Lesezeit: 1 min
06.08.2013 10:39
Der frühere italienische Premier Berlusconi will weder unter Hausarrest gestellt werden noch Sozialarbeit leisten. Er will ins Gefängnis gehen. Berlusconi „werde keinerlei andere Weise akzeptieren, die Strafe abzusitzen“, sagte eine Vertraute des ehemaligen Premiers, der in letzter Instanz der Steuerhinterziehung für schuldig gesprochen wurde.
Berlusconi wird Märtyrer und geht ins Gefängnis

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Eines kann Berlusconi auf jeden Fall: sich in Szene setzen. Nachdem der Medien-Mogul vergangene Woche in letzter Instanz der Steuerhinterziehung für schuldig gesprochen wurde, kamen am Montag enge Mitarbeiter Berlusconis zusammen. Im Anschluss daran wurde klar gemacht, dass Berlusconi ins Gefängnis gehen werde.

Er werde weder seine Strafe unter Hausarrest absitzen noch Sozialarbeit leisten, sagte Berlusconi. Auch die enge Vertraute des ehemaligen Premiers, Daniela Santache, bestätigte dies nach dem Treffen am Montag. „Ich bin gut, ich bin kein Verbrecher oder Flüchtling“, zitiert Corriere della Serra Berlusconi. „Im Gegensatz zu anderen Politikern, die ins Fadenkreuz der Justiz gerieten, kann ich auf die Straße gehen und sehen, wie die Menschen mir zujubeln und applaudieren.“

Indes planen die Berlusconi unterstützenden Abgeordneten schon etwas neues, um Berlusconi doch noch zu unterstützen. Sie wollen ein unter Montis Technokraten-Regierung verabschiedetes Gesetz aufweichen. Dieses Gesetz sieht nämlich eigentlich vor, dass Politiker, die rechtmäßig zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt wurden, nicht mehr Parlamentsmitglieder sein dürfen. Theoretisch gilt das Monti-Gesetz jedoch nicht für Verbrechen, die vor Verabschiedung des Gesetzes begangen worden sind, also vor Dezember 2012. Das könnte Berlusconi helfen, weiterhin Politik zu machen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
22.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Aktien sind heiß gelaufen: Warum immer mehr Analysten den europäischen Aktienmarkt in den Blick nehmen
22.11.2024

Vermögensverwalter Flossbach von Storch sieht zunehmend Risiken für US-Aktien. Nach der jüngsten Rekordjagd an den US-Börsen verlieren...

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...