Politik

Fiskal-Pakt: Keine Einigung - weil SPD nicht weiß, was sie sich wünschen soll

Lesezeit: 1 min
12.06.2012 00:38
In Berlin sind am Montagabend die Verhandlungen zwischen Regierung und Opposition über den Fiskalpakt ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Das Problem: Angela Merkel soll etwas versprechen, was sie nicht halten kann; und die SPD fordert etwas, von dem sie selbst noch nicht genau weiß, was es ist.
Fiskal-Pakt: Keine Einigung - weil SPD nicht weiß, was sie sich wünschen soll

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Am Montagabend sind Regierung und Opposition in Berlin ohne Einigung über den Fiskalpakt auseinandergegangen. Die Kanzlerin ließ versichern, dass sie mit höchstem Engagement für die Errichtung einer Finanztransaktionssteuer kämpfen werde - was rechtlich ungefähr so gut einklagbar ist wie das Versprechen der deutsche Fußball-Nationalmannschaft, man werde bis zum Umfallen für den Titel des Europameisters kämpfen.

Das hat die Opposition durchschaut, weiß aber zugleich, dass Merkel den Fiskalpakt durchbringen muss, damit das Projekt der Vergemeinschaftung der europäischen Schulden nicht scheitert. Weil die SPD für dieses Projekt noch entschiedener eintritt als die Union, kann sie Fiskalpakt und ESM nicht scheitern lassen.

Also verhält sie sich wie das kleine Kind im Spielzeugladen, dem seine Mutter überraschend versprochen hat, es könne sich bei Wohlverhalten etwas ausssuchen. Die SPD überlegt jetzt also fieberhaft, was sie der Regierung abringen könne. Das Dumme an der Sache: Allzu viel kann Merkel der SPD nicht geben. Merkel weiß um den Vorteil, und dürfte daher richtig liegen, wenn sie einfach auf Zeit spielt. Denn nichts, was europäische Verträge bricht, kann Merkel geben; ebensowenig wie sie Dinge versprechen kann, die am Ende die Wirtschaft wird einlösen müssen.

Es kann der SPD also ganz leicht widerfahren, dass am Ende für sie nur ein Trostpreis bleibt, mit dem sie das Gesicht wahren kann. Wie das geht haben wir ja gerade am Beispiel Spaniens lernen dürfen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen IWF-Chefin: Bankenturbulenzen gefährden globale Finanzstabilität

IWF Direktorin Kristalina Georgieva macht drastische Äußerungen in Bezug auf die Weltwirtschaft. Auch die EZB warnt in einem Interview...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende nein danke: Globale Nachfrage nach Tankschiffen steigt massiv an

In Europa werden die Raffinerien geschlossen. Doch in Asien und Arabien steigert man die Produktion massiv. In der Folge braucht die Welt...

DWN
Deutschland
Deutschland Riesiger Anteil der deutschen Einkommen fließt in die Miete

Die Deutschen arbeiten zum großen Teil, um ihre Miete zahlen zu können. Vor allem die Haushalte, die gerade erst eingezogen sind, haben...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Vermögen: „Deutschland könnte mehr Ungleichheit vertragen“

Medien, Gewerkschaften und Politiker prangern die hohe Vermögenskonzentration in Deutschland an. Doch ist Ungleichheit tatsächlich...

DWN
Deutschland
Deutschland Einzelhandel meldet überraschend sinkenden Konsum

Der deutsche Einzelhandel verzeichnet überraschend einen sinkenden Umsatz. Die potentiellen Kunden halten ihr Geld weiter zusammen, und...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutschland-Ticket kann ab Montag gekauft werden

Das Deutschland-Ticket kann ab Montag verkauft werden. Es soll digital eingesetzt werden. Beim Preis von zunächst 49 Euro muss es nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen Sturz von Credit Suisse zwingt UBS-Chef zum Rücktritt

Nachdem die UBS ihren Rivalen Credit Suisse geschluckt hat, holt sie ihren alten Chef Sergio Ermotti zurück. Der bisherige UBS-Chef Ralph...

DWN
Politik
Politik Südafrika besteht auf Freundschaft zu Russland

Südafrikas Außenministerin Naledi Pandor hat Russland ausdrücklich als einen "Freund" bezeichnet. Dies ist ein weiterer Affront des...