Politik

Brasilien und die Türkei kämpfen um ihre Währungen

Die Blase in den Schwellenländern platzt. Die Kapitalflucht hat eingesetzt. Brasilien will den Crash mit einer Devisenmarkt-Intervention in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar verhindern. Die heimische Währung soll aufgewertet und Anleger angezogen werden. Die Türkei will dem Beispiel folgen.
24.08.2013 03:27
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Im Rahmen einer Devisenmarkt-Intervention möchte die brasilianische Zentralbank gegen die Abwertung des Real vorzugehen. Sie möchte im Rahmen ihres Programms Devisen in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar verkaufen, um im Anschluss Real zu kaufen.

Dadurch wird das US-Dollar-Angebot auf dem Devisenmarkt erhöht und das Angebot der heimischen Währung verknappt. Es kommt zur Aufwertung des Real und die Inflation wird gestoppt. Aktuell muss man 2,3776 Real je Dollar aufwenden.

Grund für den Kursverfall ist der Abfluss von Kapital in die USA. Mit demselben Problem wie Brasilien hat neben Indien und Indonesien, auch die Türkei zu kämpfen. Auslöser dieser negativen Entwicklung ist die Erwartung, dass die amerikanischen Notenbank Fed schon bald ihre expansive Geldpolitik stoppen könnte.

Jene Geldpolitik sorgt dafür, dass Anleger ihre Gelder in Ländern mit hohen Renditen anlegen. Aufgrund ihres Defizits in der Leistungsbilanz gehört die Türkei zu den gefährdeten Staaten. Denn das Land ist auf die Kapitalflüsse angewiesen. Nur so kann sie ihr Defizit finanzieren.

Auch die Türkei möchte nun dem Beispiel Brasiliens folgen. „Die Intervention stellt ein positives Signal für alle Schwellenländer dar.

Es zeigt Investoren, dass die Zentralbanken der Schwellenländer reagieren (...) Sie sind bereit, die Märkte zu stabilisieren“, zitiert das WSJ Lui Costa, ein Schwellenländer-Analyst der Citigroup.

Der Schwellenländer-Analyst von Capital Economics, William Jackson, sagt, dass die türkische Notenbank ihren Leitzins weiter erhöhen werde, berichtet die Hürriyet.

Zuvor hatte die türkische Notenbank den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 7,75 Prozent erhöht. Die Lira hatte seit Beginn des Jahres 8,7 Prozentpunkte verloren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...