Zwar garantiert der Wahlsieg Antonis Samaras mitnichten eine glückliche Fortsetzung des Rettungspaketes für Griechenland sowie eine erfolgreiche Umsetzung der geforderten Maßnahmen – jedoch ist Zeit für ein kurzes Luftholen möglich. Der potentielle Verbleib Griechenlands in der gemeinsamen Währung ist nicht nur für das Land selbst, sondern vor allem auch für die EU-Staaten zunächst wichtig. Die offenen Forderungen der EU-Staaten gegenüber dem Land sind zwar so unglaublich hoch, dass es fraglich ist, wann und inwiefern Griechenland diese Gelder zurückzahlen kann, jedoch ein Ausstieg aus der gemeinsamen Währung würde diese Gelder doch deutlich mehr gefährden.
Die EU-Staaten haben dem Think Tank Open Europe zufolge Forderungen gegenüber Griechenland in Höhe von 552 Milliarden Euro. Diese Forderungen beinhalten die zwei direkten Rettungspakete, die vergebenen Kredite über die EZB im Eurosystem und das Engagement des Bankensektors dieser Länder gegenüber Griechenland. Im Vergleich zum Juni 2011 haben sich die Forderungen der EU-Staaten, auch aufgrund des Schuldenschnitts, um 67 Prozent erhöht. Die größten offenen Forderungen haben Deutschland mit 139,4 Milliarden Euro, Frankreich (138,9 Milliarden Euro), Italien mit 84,9 Milliarden Euro und Spanien (55,7 Milliarden Euro) sowie die Niederlande (30,7 Milliarden Euro).