Finanzen

Troika verlängert Laufzeit für Irland-Kredite auf 30 Jahre

Um Irland den Zugang zu den Finanzmärkten zu ermöglichen, erwägt die Troika, die Rückzahlungsphase für Irland um 15 Jahre zu verlängern. Für Deutschland bedeutet dies, dass die Haftungszeit für die Bürgschaften an Irland sich beträchtlich verlängern und somit Unsicherheit schaffen.
18.06.2012 16:20
Lesezeit: 1 min

Die Troika ist der Ansicht, dass Irland bisher an den Bedingungen für das 85 Milliarden Euro schwere Rettungspaket festgehalten hat und zu den Finanzmärkten zurückkehren könnte, wenn sich die Schuldenkrise nicht verschärft hätte – die Kosten für die Kreditaufnahme wären günstiger. In dem Bemühen, den Zugang Irlands zu den Finanzmärkten sicher zu stellen, erwägt die Troika nun, die Bedingungen für die Kredit-Rückzahlungen, die das Land zu leisten hat, zu ändern, berichtet der staatliche Rundfunksender RTE unter Berufung auf ungenannte Quellen.

Demnach würde die Rückzahlung der EU-Kredite auf durchschnittlich 30 Jahre statt wie bisher 15 Jahre festgelegt werden. Allerdings sollen die Märkte bei diesem Schritt überzeugt werden würden, dass zukünftig die privaten Anleihehalter nicht darunter leiden würden, so die Quelle. Die komplizierte Umsetzung der Beteiligung des Privatsektors am Schuldenschnitt in Griechenland, machen einige dafür verantwortlich, dass die Rückkehr an die Finanzmärkte von Ländern, die unter dem Rettungsschirm sind, noch schwieriger geworden ist.

17,5 Milliarden Euro des Rettungspaketes hat Irland selbst durch Auflösung von Barreserven und mit Mitteln aus einem Pensionsfonds getragen. Bilaterale Hilfen kamen von Großbritannien (3,8 Mrd.), Schweden (0,6 Mrd.) und Dänemark (0,4 Mrd.). Die Haftung über den EFSM, den EFSF und den IWF beträgt demnach 62,7 Milliarden Euro. Deutschland hat sich an Irlands Rettungspaket mit Bürgschaften in Höhe von rund 6,1 Milliarden Euro beteiligt. Eine Verlängerung der irischen Rückzahlungen würde das Risiko für Deutschlands Bürgschaften um einiges erhöhen, da sich somit auch die Zeit, in der die Bürgschaft zum Tragen kommt, verlängert und somit das Risiko, sich beteiligen zu müssen steigt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Goldman Sachs: Europas Aktienmarkt wird die USA überholen
07.09.2025

Nach Jahren der US-Dominanz kommt die Trendwende: Goldman Sachs sieht europäische Aktien vor einem kräftigen Aufschwung. Banken,...

DWN
Finanzen
Finanzen Wertspeicher im Taschenformat: Wie Sie Edelsteine kaufen – und ob sie als Anlageklasse taugen
07.09.2025

Chris Pampel, Geschäftsführer des Deutschen Edelstein Kontors und Autor des Buches „Das 1x1 der Edelsteininvestments“, erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Experteninterview: Wie Sie mit Geld in Zeiten sinkender Zinssätze umgehen sollten
07.09.2025

Börsen und Gold auf Rekord, Inflation rückläufig – doch die Zinsen wackeln. Während Trump Druck auf die Fed macht, ringt die EZB um...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Boliden-Chef: Mikael Staffas verteidigt Trump-Stahlzölle
07.09.2025

Der CEO von Boliden, Mikael Staffas, verteidigt Trumps Stahlzölle und warnt vor der chinesischen Konkurrenz. Europa steckt in lähmender...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation zwingt Unternehmen zu klarer Preisstrategie
07.09.2025

Die Inflation zwingt Unternehmen zu heiklen Preisentscheidungen. Wer zu schnell oder zu spät reagiert, riskiert Margenverluste – oder...

DWN
Panorama
Panorama Samenernte in 40 Meter Höhe: Wie der Wald von morgen wächst
07.09.2025

Die Samenernte hoch in den Baumwipfeln ist Abenteuer, Handwerk und Zukunftsarbeit zugleich. Wer an den Samen der Tanne gelangen will,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Österreichs Maßnahmen gegen die Inflation – und die Bedeutung für Deutschland
07.09.2025

Österreich steckt in der Krise: Die Regierung verspricht Milliardenhilfen, doch bei genauerem Hinsehen bleiben nur kleine Reformen übrig....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Turbojet-Drohne: Polen präsentiert universelle Technologieplattform
06.09.2025

Polen präsentiert die Turbojet-Drohne – eine universelle Technologieplattform für Militär und Zivil. Für Deutschland stellt sich die...