Die Troika ist der Ansicht, dass Irland bisher an den Bedingungen für das 85 Milliarden Euro schwere Rettungspaket festgehalten hat und zu den Finanzmärkten zurückkehren könnte, wenn sich die Schuldenkrise nicht verschärft hätte – die Kosten für die Kreditaufnahme wären günstiger. In dem Bemühen, den Zugang Irlands zu den Finanzmärkten sicher zu stellen, erwägt die Troika nun, die Bedingungen für die Kredit-Rückzahlungen, die das Land zu leisten hat, zu ändern, berichtet der staatliche Rundfunksender RTE unter Berufung auf ungenannte Quellen.
Demnach würde die Rückzahlung der EU-Kredite auf durchschnittlich 30 Jahre statt wie bisher 15 Jahre festgelegt werden. Allerdings sollen die Märkte bei diesem Schritt überzeugt werden würden, dass zukünftig die privaten Anleihehalter nicht darunter leiden würden, so die Quelle. Die komplizierte Umsetzung der Beteiligung des Privatsektors am Schuldenschnitt in Griechenland, machen einige dafür verantwortlich, dass die Rückkehr an die Finanzmärkte von Ländern, die unter dem Rettungsschirm sind, noch schwieriger geworden ist.
17,5 Milliarden Euro des Rettungspaketes hat Irland selbst durch Auflösung von Barreserven und mit Mitteln aus einem Pensionsfonds getragen. Bilaterale Hilfen kamen von Großbritannien (3,8 Mrd.), Schweden (0,6 Mrd.) und Dänemark (0,4 Mrd.). Die Haftung über den EFSM, den EFSF und den IWF beträgt demnach 62,7 Milliarden Euro. Deutschland hat sich an Irlands Rettungspaket mit Bürgschaften in Höhe von rund 6,1 Milliarden Euro beteiligt. Eine Verlängerung der irischen Rückzahlungen würde das Risiko für Deutschlands Bürgschaften um einiges erhöhen, da sich somit auch die Zeit, in der die Bürgschaft zum Tragen kommt, verlängert und somit das Risiko, sich beteiligen zu müssen steigt.