Politik

Nationalfeiertag: In Brasilien flammen die Unruhen wieder auf

Lesezeit: 1 min
09.09.2013 02:58
In Rio de Janeiro haben Demonstranten die Militärparade zur Unabhängigkeit-Feier mit einer Protest-Aktion gestört. Die Polizei antwortete mit Tränengas. Zum Nationalfeiertag wurden Proteste in über 150 brasilianischen Städten abgehalten. Die meisten verliefen friedlich. Die Bürger fordern soziale Gerechtigkeit und ein Ende der Korruption.
Nationalfeiertag: In Brasilien flammen die Unruhen wieder auf

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bei der Militärparade zum brasilianischen Nationalfeiertag in Rio de Janeiro kam es zu einem Zusammenstoß von Demonstranten mit der Polizei. Einige Demonstranten warfen Steine, die Polizei setzte daraufhin Tränengas ein. Dutzende wurden festgenommen.

Auch in der Hauptstadt Brasilia kam es zu Auseinandersetzungen. Präsidentin Dilma Roussef hielt eine Rede, in der sie die Demonstranten adressierte. Es müsse „noch viel getan werden“, sagte Roussef einem Bericht der BBC zufolge, die Bevölkerung habe „ein Recht auf Veränderungen“. Brasilien habe aber in den letzten Jahren „Fortschritte gemacht wie nie zuvor“.

Während der Rede Roussefs gab es keine Ausschreitungen, danach kam es jedoch zu einem Zusammenstoß von hunderten Demonstranten mit der Polizei. Etwa 50 Demonstranten wurden festgenommen. Die Polizei sieht sich mit den Vorwürfen der exzessiven Gewaltanwendung konfrontiert.

In über 150 brasilianischen Städten waren Protest-Aktionen zum Nationalfeiertag geplant. Die meisten von ihnen verliefen friedlich.

Bereits zum Besuch von Papst Franziskus kam es in Rio zu heftigen Ausschreitungen. Eine Bombe musste entschärft werden (mehr hier). Die Regierung hatte zuvor die Unterstützung der Bevölkerung verloren, nachdem die Preise für Bus-Tickets erhöht wurden. Nur noch etwa ein Viertel würde die derzeit amtierende Regierung wieder wählen (hier).

Beim Fußball-Turnier Confed-Cup kam es zu den ersten Demonstrationen für mehr Wohlstand, soziale Gerechtigkeit und die Bekämpfung der Korruption. Brasiliens Wirtschaft wächst seit Jahren, jedoch kommt vom Wachstum nichts bei der Bevölkerung an. Stattdessen baut Brasilien für die nächste Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und die Olympischen Spiel 2016 die größten und teuersten Stadien der Welt.

Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei im Juni sind drei Menschen ums Leben gekommen (hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...

DWN
Finanzen
Finanzen Quality Investing: Von der Kunst des klugen Investierens
21.12.2024

Luc Kroeze, Autor des Buches „Die Kunst des Quality Investing“, erläutert im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unsicherheit für PCK: Verkauf der Shell-Anteile gescheitert
20.12.2024

Das Scheitern des Verkaufs der Shell-Anteile an der Schwedter Raffinerie erschüttert den Standort. Wieder bleibt die Zukunft unklar. Nun...