Politik

Armut in Griechenland: Kreta hilft mit 25 Tonnen Obst und Gemüse

Die Arbeitslosigkeit und die Armut betreffen immer mehr Griechen. Als Zeichen der Solidarität wurden von Kreta 25 Tonnen frisches Obst und Gemüse nach Athen geschickt, um sie dort kostenlos zu verteilen. Nach drei Stunden war bereits alles verschenkt.
21.06.2012 01:08
Lesezeit: 1 min

Es ist ein Bild, das sich so schnell nicht ändern wird: In einer langen Schlange warteten am Mittwoch seit den frühen Morgenstunden hunderte Griechen im Athener Pedio tou Areo Park. Sie hatten davon gehört, dass kostenloses Obst und Gemüse verteilt werden würde. Rund 25 Tonnen Obst und Gemüse hatten Kretas Produzenten nach Athen geschickt. Ursprünglich sollten die 2.700 Kisten ab zehn Uhr an die Menschen verteilt werden, aber weil der Andrang so stark war, begann die Verteilung bereits früher – innerhalb von drei Stunden war alles weg. Jede der 2.700 Kisten beinhaltete bis zu 12 Kilogramm bester Ware, die rund 13 Euro auf dem herkömmlichen Markt gekostet hätte.

Der große Andrang verdeutlicht, wie schlecht es mittlerweile vielen Griechen geht, nachdem das Land eine Welle von Entlassungen, Rentenkürzungen und Steuererhöhung im Zuge des Bailouts über sich ergehen lassen musste. „Es ist fast zu schön, um wahr zu sein“, sagte ein Moderator eines griechischen Radiosenders einer Korrespondentin des britischen Guardian. Der Leiter des landwirtschaftlichen Verbandes, der die Aktion ins Leben gerufen hatte, nannte es einen „Akt der Solidarität“. „Die Produzenten auf Kreta senden eine Botschaft der Solidarität an die Griechen, die Probleme bewältigen müssen und unsere Produkte nicht mehr kaufen können. Wir haben auch dieselben Probleme und müssen einander helfen“. Der Bürgermeister von Athen, Yiorgos Kaminis sagte, „es gibt keine Worte, um ihnen unseren Dank auszusprechen“.

Hier ein kleiner Ausschnitt von der Auktion

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...