Politik

Fukushima: Reaktor-Dampf könnte in die Atmosphäre gelangt sein

Lesezeit: 1 min
14.09.2013 02:00
In der AKW-Ruine von Fukushima eskaliert die Lage. Über einem Reaktor-Gebäude ist Dampf aufgestiegen. Zudem nimmt die Grundwasser-Verseuchung bedrohliche Werte an. Der Betreiber Tepco versichert, die Lage sei „stabil“. Tatsächlich ist die Situation im Austragungsland der Olympischen Spiele völlig außer Kontrolle.
Fukushima: Reaktor-Dampf könnte in die Atmosphäre gelangt sein

Mehr zum Thema:  
Asien >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Asien  

Über einem Reaktorgebäude im japanischen Atomkraftwerk Fukushima ist eine Dampfwolke ausgetreten. Dies geht auf Berichte der Betreiber-Firma Tepco zurück. Die Ursache des Dampfaustritts ist noch ungeklärt. Der Betreiber vermutet, dass der Dampf aus einer Lache auf dem Reaktor aufsteigt. Auch die Verseuchung des Grundwassers nimmt aktuellen Messungen zufolge rapide zu. Die Lage in dem schwer beschädigten Atomkraftwerk sei aber weiterhin stabil, versicherte Tepco.

Damit häufen sich in letzter Zeit die Probleme mit dem havarierten Atomkraftwerk in Fukushima. Zuletzt wurde bekannt, dass es mehrere Lecks in einem der Auffangbehälter für radioaktiv verseuchtes Kühlwasser gibt (mehr hier). Dadurch gelangten mehrere tausend Tonnen des radioaktiv verseuchten Wassers ins Meer.

Die japanische Regierung hat Anfang des Monats einen Notfallplan beschlossen. Demnach soll eine gefrorene Wand das kontaminierte Wasser davon abhalten, in die Keller des AKWs und ins Grundwasser einzudringen. Im März 2015 soll die unterirdische Wand fertiggestellt sein. Die japanische Regierung will dafür 47 Milliarden Yen (360 Millionen Euro) ausgeben.

Ob die Situation bis dahin stabilisiert werden kann, bleibt zweifelhaft. Die Lage um die radioaktive Belastung des Grundwassers spitzt sich nämlich täglich zu. Darauf deuten Proben hin, die in der Nähe des leckgeschlagenen Auffangbeckens genommen wurden. Demzufolge ist die radioaktive Belastung des Grundwassers dort in wenigen Tagen um das 15-fache gestiegen. Bei der letzten Messung am Dienstag wurde eine Tritium-Belastung von 64.000 Becquerel pro Liter Wasser festgestellt. Drei Tage zuvor waren es noch 4.200 Becquerel pro Liter Wasser.

Erst letzte Woche verkündete das Internationale Olympische Komitee (IOC), dass Tokio die olympischen Sommerspiele 2020 austragen wird (hier). Tokio liegt nur 230 Kilometer von Fukushima entfernt. Die japanische Regierung bemühte sich während des Bewerbungsprozesses, die Gefahren des GAUs für die olympischen Spiele herunterzuspielen.


Mehr zum Thema:  
Asien >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...