Politik

US-Marine und Asean-Staaten beginnen großangelegte Militär-Übung

Die US-Marine und die Asean-Staaten führen am Rand des Südchinesischen Meeres erstmals eine gemeinsame Marineübung durch. Peking wertet das als Affront.
02.09.2019 12:01
Aktualisiert: 02.09.2019 12:20
Lesezeit: 2 min

Am Montag haben US Navy und Marineeinheiten der Asean-Staaten damit begonnen, erstmals eine gemeinsame Marineübung durchzuführen. Acht Kriegsschiffe, vier Flugzeuge und mehr als 1.000 Marinesoldaten aus den USA und zehn südostasiatischen Ländern (Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam) sollen an der Übung teilnehmen. Die Übung zwischen dem asiatischen Regionalblock und Washington dauert fünf Tage, beginnt an der Sattahip Naval Base in Thailand und endet in Singapur, berichtet die New York Times. Die Übungen selbst sollen dann vor allem vor der Küste der südvietnamesischen Provinz Ca Mau stattfinden, die zwischen dem Golf von Thailand und dem Südchinesischen Meer liegt.

Die Übung findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem sich die USA verstärkt in der Region engagieren und Spannungen zwischen Peking und den südostasiatischen Staaten im Südchinesischen Meer bestehen. Brunei, Malaysia, Vietnam und die Philippinen beanspruchen Teile des Südchinesischen Meers. China beansprucht den größten Teil des Südchinesischen Meeres und beruft sich häufig auf die sogenannte Neun-Striche-Linie als historische Rechtfertigung für die Gewässer, welche eine wichtige Schifffahrtsroute darstellen. Auf einer Reise nach Thailand im vergangenen Monat forderte US-Außenminister Mike Pompeo die südostasiatischen Nationen auf, sich gegen den chinesischen “Zwang” im Südchinesischen Meer zu wehren.

“Im asiatisch-pazifischen Raum muss die dominierende Rolle der USA im politischen und militärischen Sinne neu justiert werden (...) Das bedeutet nicht, dass amerikanische Interessen geopfert werden müssen. Aber wenn die USA für immer auf einer dominierenden Rolle bestehen, ist das ein Problem”, sagte Cui Liru, ehemaliger Präsident des China Institute of Contemporary International Relations (CICIR), den New York Times. CICIR ist eine Denkfabrik, die im chinesischen “Ministerium für Staatssicherheit” angesiedelt ist. Auf Nachfrage des US-Blatts, ob ein Konflikt in der Region wahrscheinlich sei, sagte Cui: “Ich schließe diese Möglichkeit nicht aus. In dieser Übergangsphase kommt es darauf an, wie die beiden Seiten damit umgehen”. Er fügte hinzu, dass es “nicht normal sei, dass China für immer unter US-Dominanz” stünde. Diese Dominanz sei nicht für immer und ewig zu rechtfertigen.

Voice of America (VoA) argumentiert hingegen, dass Chinas militärische Transformation und die Erhöhung seines Verteidigungsbudgets nicht nur die USA, sondern vor allem Chinas Nachbarn beunruhigen würden. “Chinas militärische Expansion könnte indirekt auch die Zusammenarbeit zwischen strategischen Rivalen wie den USA beschleunigen und dem Vierseitigen Sicherheitsdialog (Quad) oder dem Indo-Pazifik-Konzept mehr Dynamik verleihen”, sagte Alexander Huang von der taiwanesischen Tamkang-Universität VoA. Ende August 2019 warf das Pentagon China vor, “Mobbing-Taktiken” gegen die Asean-Staaten im Südchinesischen Meer anzuwenden.

“China wird weder das Vertrauen seiner Nachbarn noch den Respekt der internationalen Gemeinschaft gewinnen, wenn es seine Mobbing-Taktik beibehält (...) Die USA werden weiterhin die Bemühungen unserer Verbündeten und Partner, die Schifffahrtsfreiheit und die wirtschaftlichen Möglichkeiten im gesamten Indopazifik sicherzustellen, unterstützen”, so das Pentagon in einer Mitteilung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Optimismus für europäische Banken und der Auftakt zu 2026
09.12.2025

Die Wall Street steht vor Rekorden. Analysten sehen starke Impulse für 2026, doch warnen vor Risiken. Banken glänzen, Bitcoin sorgt für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Voith: Maschinenbauer streicht 2.500 Stellen
09.12.2025

Der Maschinenbauer Voith plant in Deutschland den Abbau von bis zu 2.500 Stellen. Grund sind strukturelle Probleme wie hohe Energie- und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Feiertage killen fürs BIP: Ist das wirklich eine gute Idee?
09.12.2025

Mehr Arbeitstage, mehr Wachstum – so lautet das einfache Versprechen für 2026. Doch die Debatte über einen möglichen Wegfall eines...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exporte: USA- und China-Geschäft bricht im Oktober ein
09.12.2025

Die deutschen Exporte geraten in ihren wichtigsten Absatzmärkten ins Rutschen, und die Zahlen aus den USA und China zeichnen ein klares...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Engpässe treiben Aufwärtsrallye – warum Anleger jetzt wachsam sein müssen
09.12.2025

Der Silberpreis jagt von Rekord zu Rekord und übertrifft selbst den Hype um Gold, folgerichtig gibt es am Dienstag ein neues...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Sieben Wege wie Unternehmen Fachkräfte finden und halten
09.12.2025

Qualifizierte Fachkräfte werden knapp – das spüren Unternehmen bei der Personalsuche immer deutlicher. Die Folgen: Engpässe,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Milan Nedeljkovic BMW: Er folgt auf Oliver Zipse
09.12.2025

BMW bekommt einen neuen Chef: Milan Nedeljkovic übernimmt das Ruder von Oliver Zipse. Der Produktionsvorstand bringt Erfahrung aus fast...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie im Fokus: Allianz-Kooperation mit Oaktree – was der Syndikat-Pakt für Anleger bedeutet
09.12.2025

Ein neuer Deal in London, ein bestätigtes Top-Rating und höhere Gewinnziele treiben die Allianz-Aktie bis an das Jahreshoch. Doch hinter...