Deutschland

Obwohl Brexit noch gar nicht feststeht: Deutsch-britischer Handel bricht massiv ein

Lesezeit: 1 min
08.10.2019 14:06  Aktualisiert: 08.10.2019 14:29
Ob der Brexit Realität wird, ist noch lange nicht sicher. Aber allein die Möglichkeit bringt den deutsch-britischen Handel zum Erliegen und kostet der Bundesrepublik Milliarden.
Obwohl Brexit noch gar nicht feststeht: Deutsch-britischer Handel bricht massiv ein
Sonnenuntergang über Westminster Palace, dem Sitz des britischen Parlaments. (Foto: dpa)
Foto: Dominic Lipinski

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Großbritannien wird möglicherweise am 31. Oktober die EU verlassen - fest steht es noch nicht. Doch nur die Aussichten darauf kosten der Bundesrepublik Milliarden Euro. „Allein im ersten Halbjahr hat sich das deutsche Exportgeschäft mit Großbritannien in Höhe von über 3,5 Milliarden Euro - hochgerechnet auf das Gesamtjahr - in Luft aufgelöst“, sagte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Holger Bingmann.

„Großbritannien ist somit inzwischen in der Rangfolge unserer Handelspartner von Platz fünf im Jahr 2016 auf aktuell Platz 13 abgerutscht und liegt hinter Polen“, sagte Bingmann im Gespräch mit der Rheinischen Post. Das wahre Schadensausmaß dürfte sogar noch deutlich größer sein und erst in einigen Monaten sichtbar werden, da beispielsweise viele Unternehmen ihre Lager im Vereinigten Königreich aufgefüllt haben, um Unterbrechungen der Lieferkette vorzubeugen.

BGA: „Ungeregelter Brexit wahrscheinlicher denn je“

„Ein ungeregelter Austritt der Briten aus der EU ist wahrscheinlicher denn je. Ein harter Brexit aber hätte katastrophale Folgen für den deutschen Außenhandel“, sagte Bingmann. „Würde Großbritannien nach einem ungeregelten Austritt zum Drittstaat, droht Unternehmen, die regelmäßig Waren dorthin exportieren oder von der Insel einführen, immenser Mehraufwand im Bereich Zoll und bei der Bewältigung von Bürokratie in den Bereichen Logistik, Transport, Datenschutz und Steuern, die sie nur schwer oder mit hohem Kosten- und Zeitaufwand bewältigen können“, sagte der Präsident des BGA.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...