Finanzen

Industrie: Geplante Frequenz-Gebühren gefährden schnellen 5G-Ausbau

Der Industrieverband VDMA kritisiert die vom Wirtschaftsministerium geplanten Frequenzgebühren für den Funkstandard 5G. Diese würden den Ausbau bremsen.
14.10.2019 11:25
Aktualisiert: 14.10.2019 11:31
Lesezeit: 1 min

Die deutschen Maschinenbauer kritisieren hohe Frequenzgebühren, die das Finanzministerium offenbar beim Ausbau des Mobilfunkstandards 5G plane. Die Frequenzen für industrieeigene 5G-Netze seien fünf Mal so hoch wie von der Bundesnetzagentur vorgeschlagen, teilte der stellvertretende VDMA-Geschäftsführer Hartmut Rauen am Montag mit. "Dies ist viel zu hoch und für die Industrie inakzeptabel", fügte er hinzu.

Er sprach von einem verheerenden Signal. Das Finanzministerium schaffe damit eine Eintrittsbarriere für die 5G-Technologie. Das Wirtschafts-, Verkehrs- und Landwirtschaftsministerium würden dagegen die von der Netzagentur vorgeschlagenen Gebühren befürworten.

Als mögliche Anwendungen für die sogenannten 5G-Campusnetze der Industrie nannte der VDMA etwa die Steuerung autonomer Roboter, fahrerloser Transportsysteme, schneller Lagersysteme oder die Softwarebetankung von Fahrzeugen und anderen Produkten. Der Aufbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes soll neue digitale Anwendungen ermöglichen. Die Bundesregierung will in Kürze einen Katalog mit den Sicherheitsanforderungen für die Netzwerk-Betreiber und -Ausrüster vorlegen.

Der Bundesrat hatte am vergangenen Freitag einen Vorstoß aus Schleswig-Holstein für Prüfung neuer Methoden bei Mobilfunk-Auktionen beschlossen. Die bisherige Praxis der Versteigerung von Frequenzen soll ergebnisoffen überprüft werden. "Das war uns besonders wichtig, weil letztlich die Fläche ansonsten wenig Berücksichtigung findet", sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) der Deutschen Presse-Agentur.

Zwar würden bei Frequenz-Versteigerungen in der Regel große Gebote für urbane Zentren abgegeben, wo Mobilfunk-Anbieter gutes Geld verdienen könnten. "Aber dabei kommen dann immer die Flächenkreise und die Randlagen unter die Räder", sagte Buchholz. Schleswig-Holstein hat deshalb Negativ-Auktionen vorgeschlagen. Dabei könnten zunächst Lizenzen für Regionen versteigert werden, in denen der Netzaufbau unwirtschaftlich ist. Förderungen des dortigen Ausbaus könnten verrechnet werden mit Erlösen für den Netzaufbau in lukrativen Regionen.

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