Die syrische Armee hat nach russischen Angaben die Kontrolle über von den USA aufgegebene Militärstützpunkte im Nordosten Syriens übernommen. Dies berichtete das staatliche russische Fernsehen am Mittwoch.
Vor einer Woche hatte US-Präsident Donald Trump die amerikanischen Truppen aus der Region abgezogen und damit den Weg freigemacht für eine türkische Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG. Die YPG hatte die Extremistenmiliz IS in der Gegend besiegt und kontrolliert seither den Norden Syriens.
Im Zuge der türkischen Militäroffensive in Syrien hat der russische Präsident Wladimir Putin seinen Kollegen Recep Tayyip Erdogan zu Gesprächen nach Russland eingeladen. Das Treffen könnte noch im Oktober stattfinden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Tass. Details waren zunächst nicht bekannt. Beide wollten Kremlangaben zufolge in einem persönlichen Gespräch klären, wie eine direkte Konfrontation zwischen türkischen und syrischen Truppen im Norden des Kriegslandes verhindert werden könnten.
Putin und Erdogan hatten noch am Dienstagabend auf Initiative der türkischen Seite miteinander telefoniert. Putin drängte nach Moskauer Angaben darauf, die Lage für gefangene IS-Kämpfer verstärkt zu beobachten. Diese sollten unter keinen Umständen freikommen und in andere Länder gelangen, hieß es in einer Kremlmitteilung.
Eine Woche nach dem Einmarsch der Türkei in Nordsyrien hat Präsident Recep Tayyip Erdogan US-Forderungen nach einer Waffenruhe mit der Kurdenmiliz YPG zurückgewiesen. «Wir können niemals eine Waffenruhe erklären», sagte Erdogan nach einem Bericht des Senders CNN Türk von Dienstagabend vor türkischen Journalisten. Zuerst müsse die Türkei ihr Ziel erreichen und das sei die Einrichtung einer sogenannten Sicherheitszone entlang der Grenze und die Vertreibung der YPG. Zugleich bezeichnete Erdogan Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) als «politischen Dilettanten».