Politik

Alle gegen einen: Macron blockiert EU-Beitritt von Albanien und Nordmazedonien

Entgegen dem Druck von Bundeskanzlerin Merkel und fast aller anderen EU-Staaten weigert sich Frankreich, Beitrittsgespräche mit Albanien und Nordmazedonien zu beginnen.
18.10.2019 11:54
Aktualisiert: 18.10.2019 11:57
Lesezeit: 1 min

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Aufnahme von EU-Beitrittsgesprächen mit Nordmazedonien und Albanien verhindert. Nach stundenlangen Debatten auf dem EU-Gipfel in Brüssel wurden die Beratungen zu dem Thema am frühen Freitagmorgen ohne Ergebnis beendet. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die osteuropäischen EU-Staaten, die EU-Kommission und EU-Ratspräsident Donald Tusk hatten vergeblich versucht, Macron davon zu überzeugen, dass die EU ihre Zusagen einhalten müsse. Frankreichs Präsident verweigerte jedoch seine Zustimmung. Er will zunächst eine Reform des EU-Beitrittsprozesses.

Vor allem bei Nordmazedonien sei das Unverständnis der EU-Partner über Macron groß gewesen, hieß es in EU-Kreisen. Denn das Land hatte die Bedingung für Beitrittsgespräche erfüllt und den jahrelangen Namensstreit mit Griechenland beigelegt. Die EU-Kommission sieht bei beiden Ländern zudem die zuvor festgelegten Kriterien für die Aufnahme von Gesprächen erfüllt. Macron sei in der Debatte isoliert gewesen, hieß es.

Bei Albanien hätten aber auch die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen und ihr niederländischer Kollege Mark Rutte Vorbehalte geäußert. Der dänische Vorschlag, dann nur Beitrittgespräche mit Nordmazedonien zu beginnen, wurde aber auch abgelehnt.

Frankreich steht traditionell EU-Erweiterungen kritisch gegenüber. Macron hatte am Mittwoch zudem auf innenpolitische Probleme verwiesen. So stellten Albaner die zweitgrößte Gruppe unter den Asylbewerbern in Frankreich.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsideen schützen: Mehr Umsatz für Unternehmen mit Patenten und Marken
13.07.2025

Mehr als 50-Prozent mehr Umsatz für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihre Innovationen schützen – warum cleverer Schutz der...

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...