Unternehmen

Sensor-Hersteller Elmos hält an Prognose fest und setzt aufs Kerngeschäft

Elmos Semiconductor verkauft eine Sparte und setzt voll auf den gigantischen Markt mit Sensoren für Autos.
27.10.2019 06:33
Lesezeit: 2 min
Sensor-Hersteller Elmos hält an Prognose fest und setzt aufs Kerngeschäft
In modernen Fahzeugen befinden sich immer mehr Sensoren, die die Grundlagen von Sicherheitssystemen bilden (Foto: dpa). Foto: Marijan Murat

Die Konjunktur trübt sich immer mehr ein. So hagelt es derzeit in der deutschen Autoindustrie und bei deren Zulieferern nur negative Nachrichten: So will Bosch im Großraum Stuttgart hunderte von Arbeitsplätzen abbauen, Continental rutscht 2019 in die Roten Zahlen, und auch Audi kündigte die Verringerung der Produktion in den deutschen Werken an.

Ein Unternehmen aus der Branche, das damit nichts zu tun haben will, ist der Hersteller von Halbleitern und Sensoren, Elmos Semiconductor (ES). Der Produzent generiert 85 Prozent seiner Erlöse mit Kunden aus der Autoindustrie.

Der Hersteller bekräftigte seine Umsatzprognose fürs laufende Jahr, das von einem Wachstum zwischen vier und acht Prozent ausgeht. Die operative EBIT-Marge wird wohl zwischen 13 und 17 Prozent betragen. Der bereinigte Free Cash-Flow wird wohl signifikant positiv ausfallen. Die Investitionsausgaben für längerfristige Anlagegüter (CAPEX) dürften mehr als 15 Prozent des Umsatzes ausmachen. Der Prognose liegt unverändert die Annahme zugrunde, das das Wechselkursverhältnis bei 1,15 US-Dollar zum Euro steht.

Damit rechnet CEO Anton Mindl, wie das Unternehmen auf Anfrage der Deutschen Wirtschafts Nachrichten bestätigte.

Hintergrund: Der Hersteller hat laut Bilanz im vergangenen Jahr seine Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Prozent auf 277,6 Millionen Euro erhöht. Das Management hat gerade Ende September seine Mikrosegment-Sparte Silicon Microstructures Inc. (SMI) an eine Tochter des Technologieunternehmens TE Connectivity Ltd. verkauft. Sie gehörte seit 18 Jahren zum Unternehmen. Der Preis: 95 Millionen Dollar (rund 85 Millionen Euro).

Das Geschäftsfeld, das im vergangenen Jahr zwischen acht und neun Prozent zum Gesamterlös beigetragen hat, wurde zum 1. Oktober entkonsolidiert. SMI hat im vergangenen Jahr das operative Ergebnis (EBIT) um 55 Prozent auf 3,7 Millionen Euro gesteigert. Das heißt, die Erlöse und Gewinne, die SMI erwirtschaftet hat, sind nur in den ersten neun Monaten der Bilanz zu sehen.

„Der bereinigte Free Cash Flow wird aufgrund des Mittelzuflusses durch die Transaktion 2019 erheblich positiv ausfallen“, heißt es dazu in einer offiziellen Erklärung des Produzenten, der im Vorjahr noch einen negativen bereinigten Free Cash Flow von 3,3 Millionen Euro ausgewiesen hat. Auch zwölf Monate zuvor, im Jahr 2017, war dieser negativ – und zwar bei minus 5,2 Millionen Euro.

Welt-Markt für Autosensoren bei fast 100 Milliarden Dollar

Damit konzentriert sich ES auf sein Halbleiter-Kerngeschäftsfeld mit den Business Lines Sensors, Smart Control und Smart Solutions. Der Fokus liegt hierbei auf dem Ausbau des Marktanteils mit differenzierenden Systemen. Dabei sind Sensoren wichtige Bestandteile des Fahrzeuges und bilden die Grundlage für die Funktion zahlreicher Sicherheitssysteme. Sie sind sozusagen die Sinnesorgane des Fahrzeuges, die die Aufgabe haben, physikalische oder chemische Größen zu erfassen und in elektrische Signale umzuwandeln.

Der Markt dafür ist gewaltig – legt man die Schätzungen zugrunde, die die Analysten des US-Fachdienstes Data Bridge Market Research gemacht haben. Die Experten haben errechnet, dass das weltweite Marktvolumen für Autosensoren 2018 bei fast 100 Milliarden Dollar gelegen hat. Zwischen 2019 und 2026 dürfte der Wert pro Jahr um acht Prozent steigen, erwarten die Fachleute in einer Studie. Dort wird ES auch als ein wichtiger Akteur am Markt genannt – neben Continental und Bosch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Beiträge für Private Krankenversicherung steigen kräftig ab 2026
04.12.2025

Die Mehrheit der Privatversicherten muss kommendes Jahr höhere Beiträge für ihre Krankenkasse bezahlen. Die Branche rechnet mit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schweizer Rohstoffhändler wankt: Gunvor-Chef steigt aus – die Lehren aus Gunvors Buy-out
04.12.2025

Gunvor galt lange als diskreter Globalplayer im Ölhandel – bis der Flirt mit dem russischer Öl- und Gaskonzern Lukoil sowie Vorwürfe...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuer auf Kontoguthaben? Marktforscher wollen höhere Ausgaben anreizen
03.12.2025

Die Stimmung der deutschen Verbraucher bleibt auch beim Weihnachtsgeschäft auf dem Tiefpunkt: Das Land der Sparer hält das Geld zusammen...

DWN
Politik
Politik Falsche Daten, statistische Mängel: Deutsche Klimaforscher ziehen Studie zum Klimawandel zurück
03.12.2025

Falsche Wirtschaftsdaten zu Usbekistan, statistische Mängel: Nach einiger Kritik ziehen Klimaforscher eine Studie des Potsdamer Instituts...

DWN
Politik
Politik EU einig über Importstopp für Gas aus Russland - Kremlsprecher: "EU schadet sich selbst"
03.12.2025

Die EU will bis spätestens Ende 2027 vollkommen unabhängig von russischem Erdgas sein. Das sieht eine Einigung zwischen Vertretern der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Weniger Feiertage, weniger Wirtschaftskrise? Schwäbische Unternehmenschefin für Streichung von Ostermontag
03.12.2025

Weniger Feiertage = mehr Wirtschaftsleistung? Die Debatte reißt nicht ab. Eine Konzernchefin aus Schwaben macht einen konkreten Vorschlag...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Coca-Cola beklagt Standortbedingungen: Deutschland nicht wettbewerbsfähig
03.12.2025

Der Chef des Coca-Cola-Abfüllers bemängelt die Bürokratie und komplizierte Verhältnisse für Unternehmen. Noch steht er zum Standort...

DWN
Politik
Politik Sicherheitspolitik: Deutsche Führungsrolle in Europa? Bevölkerung gespalten
03.12.2025

Russland als Bedrohung, Zweifel an den USA, Europa mittendrin: Eine Umfrage im Auftrag der Münchner Sicherheitskonferenz zeigt, wie...