Der Milliardär George Soros, der kürzlich in einer interessanten Rede vor der deutschen Vorherrschaft in Europa gewarnt hatte (hier), hat erneut heftige Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel geübt. In einem Interview mit Bloomberg TV in London sagte Soros: „Merkel hat sich zu einer starken Führerin entwickelt. Unglücklicherweise führt sie Europa in die falsche Richtung.“ Merkel handle in guter Absicht, tue jedoch das Falsche - was die Sache so tragisch mache. Wenn der Gipfel in diesen Tagen keine Lösung für die Euro-Krise finden sollte, würde das ein Fiasko sein, mit fatalen Folgen für den Kontinent.
Soros hatte in einem Gastbeitrag für die FT vorgeschlagen, die EU solle alle angelaufenen Schulden in einem Fonds bündeln und gewissermaßen von vorne anfangen. In einer Übergangszeit von einem bis fünf Jahren sollten Italien und Spanien nur noch 1 Prozent Zinsen für die in der Vergangenheit aufgelaufenen Schulden Zahlen. Gleichzeitig sollten mit dem neuen Europa dann einen Bankenunion, eine gemeinsame Regulierung der Banken und Eurobonds kommen.
Es läge nun in den Händen der Deutschen, über das Schicksal Europas zu entscheiden. Deutschland müsse die Verantwortung dafür übernehmen, was aus Europa werde.