James Gustaf Edward Le Mesurier, der Gründer der Zivilschutzorganisation White Helmets, ist in Istanbul tot aufgefunden worden. Sein lebloser Körper wurde am Montag um 5.30 Uhr (Ortszeit) an der Kılıç Ali Paşa-Moschee im Istanbuler Stadtteil Karaköy gefunden. Er wurde von den Bediensteten der Moschee gefunden, die daraufhin die Polizei benachrichtigt haben. Auf seinem Gesicht wurden Schnittwunden festgestellt.
Zudem seien seine Hände und Füße gebrochen, berichtet das türkische Rechercheportal OdaTV. Der 48-Jährige soll vom Balkon in die Tiefe gestürzt sein. Seine Ehefrau Emma Hedving Christina sagte aus, dass ihr Ehemann seit geraumer Zeit Antidepressiva und Schlaftabletten benutzte, weil er unter Stress litt. Am Montag seien sie um 4.00 Uhr zu Bett gegangen. Le Mesurier habe zuvor noch Schlaftabletten eingenommen. Später habe sie den Balkon herunter geschaut und den leblosen Körper ihres Mannes gesehen, berichtet die Zeitung Takvim.
Der Gastronom Fırat Bulut sagte aus, dass seine Bekannten gegen 3.00 Uhr morgens einen Streit in der Wohnung des Opfers mitbekommen hätten. “Und am frühen Morgen wurde seine Leiche gefunden. Seine Frau und er waren unsere Kunden. Sie kamen, um bei uns zu speisen”, so Bulut.
Die Zivilschutzorganisation White Helmets ist hauptsächlich in der syrischen Provinz Idlib tätig. Dort betätigt sie sich in den Gebieten der Extremisten-Organisation Hayat Tahrir al-Scham (HTS). Der britische Offizier Le Mesurier gründete die Zivilschutzorganisation im Jahr 2013.
Moskau und Damaskus behaupten, dass es sich bei den White Helmets um eine Tarnorganisation von Extremisten handelt. Die White Helmets wurden 2016 für ihre Arbeit in Syrien für einen Friedensnobelpreis nominiert. Im selben Jahr wurde Le Mesurier aufgrund seiner Verdienste in Syrien von der britischen Königin zum Ritter geschlagen.