Finanzen

UBS: Reiche Kunden erwarten Markt-Einbruch im nächsten Jahr

Laut einer aktuellen UBS-Umfrage unter tausenden reichen Investoren erwarten die meisten von ihnen für das kommende Jahr einen Markteinbruch und haben entsprechend reagiert.
13.11.2019 15:00
Lesezeit: 1 min
UBS: Reiche Kunden erwarten Markt-Einbruch im nächsten Jahr
Ein Kursmakler sitzt im Handelssaal der Frankfurter Börse an seinem Arbeitsplatz vor den Monitoren. (Foto: dpa) Foto: Frank Rumpenhorst

Wohlhabende Investoren weltweit bereiten sich auf ein turbulentes Jahr 2020 vor. Die meisten von ihnen erwarten bis Ende kommenden Jahres deutliche Rückgänge der Kurse an den Finanzmärkten und halten daher jetzt 25 Prozent ihres Vermögens in Barmittel, so eine Umfrage von UBS Global Wealth Management unter mehr als 3.400 Befragten weltweit. In der gleichen Umfrage vom Mai war mit 32 Prozent allerdings ein noch höherer Teil der Anlegerportfolios in Barmittel angelegt.

Neben dem anhaltenden Handelskonflikt zwischen den USA und China sehen sie auch die im kommenden Jahr stattfindenden Präsidentschaftswahlen in den USA als eine große Bedrohung für ihre Portfolios. "Das sich rasch verändernde geopolitische Umfeld ist für Investoren auf der ganzen Welt das größte Anliegen", zitiert Bloomberg Paula Polito, Kundenstrategiebeauftragte beim Global Wealth Management der Schweizer Großbank UBS.

Fast vier Fünftel der Befragten sagen, dass die Volatilität wahrscheinlich zunehmen wird, und 55 Prozent glauben, dass es vor Ende 2020 zu einem signifikanten Markteinbruch kommen wird, so die Befragung, die zwischen August und Oktober unter Investoren mit mindestens einer Million Dollar an investierbarem Vermögenswerten durchgeführt wurde. Zudem erwägen demnach 60 Prozent von ihnen, ihren Cash-Bestand weiter zu erhöhen, und 62 Prozent planen eine stärkere Diversifikation über die Anlageklassen hinweg.

Reiche Investoren offenbar langfristig optimistisch

Dennoch scheint es, dass die Vorsicht der wohlhabenden Anleger sich lediglich auf kurze Sicht beschränkt. Denn 69 Prozent der Befragten weltweit sind optimistisch, was ihre Anlageerträge in den nächsten zehn Jahren betrifft. Unter den reichen US-Investoren sind 69 Prozent langfristig optimistisch, unter den lateinamerikanischen sogar 83 Prozent, unter den asiatischen 65 Prozent, unter den reichen Investoren in Europa, des Nahen Ostens und Afrikas rund 73 Prozent und unter den reichen Schweizer Investoren 67 Prozent.

Die Herausforderung bestehe darin, dass die reichen Investoren derzeit offenbar auf kurzfristige Unsicherheiten reagieren wollen, sagt der leitende UBS-Investmentstratege Michael Crook. Daher würden sie in vermeintlich sichere Anlagen wie Barmittel umschichten. Dies sei merkwürdig, da viele von ihnen eigentlich für einen Jahrzehnte langen Zeitraum und für zukünftige Generationen investieren würden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rohstoffmacht China: Wie Peking Europas Mittelstand in die Abhängigkeit treibt
16.11.2025

China verschiebt seine Exportkontrollen für Seltene Erden – offiziell um ein Jahr. Doch das ist keine Entspannung, sondern eine...

DWN
Technologie
Technologie Kuka weitet Stellenabbau in Augsburg aus – 560 Jobs betroffen
16.11.2025

Der Roboterhersteller Kuka plant an seinem Stammsitz in Augsburg einen größeren Stellenabbau als zunächst angekündigt. Statt der...

DWN
Immobilien
Immobilien PV-Anlagen für Unternehmen: Wie Betriebe mit Steuerbonus und Eigenstrom doppelt punkten
16.11.2025

Gewerbliche Photovoltaikanlagen gewinnen für den Mittelstand zunehmend an Bedeutung. Durch den Investitionsabzugsbetrag und die...

DWN
Politik
Politik Europa im Wandel: Populismus und Spannungen in Deutschland, England und Frankreich
16.11.2025

Europa steht vor politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, während der Zusammenhalt innerhalb der EU zunehmend brüchig wird....

DWN
Politik
Politik Von der Leyen unter Druck: Zwei Billionen Euro und kein Plan für Europas Bauern
16.11.2025

Der Streit um Agrarsubventionen spaltet die Europäische Union. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen will den EU-Haushalt...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzskandal bei privaten Krediten: HPS und BNP Paribas verlieren hunderte Millionen
16.11.2025

Der Markt für private Kredite außerhalb regulierter Banken erlebt ein rasantes Wachstum, das zunehmend systemische Risiken birgt. Wie...

DWN
Politik
Politik TNT-Produktion in Europa: NATO-Staaten planen neue Fabriken zur Versorgungssicherung
16.11.2025

Europa verfügt derzeit über nur eine Produktionsstätte für NATO‑Standard‑TNT, während mehrere Länder neue Fabriken planen. Wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft CO2-Zertifikate: Europas Aufschub, der Autofahrer teuer zu stehen kommt
15.11.2025

Europa verschiebt den Start seines neuen CO2-Handelssystems – doch die Benzinpreise werden trotzdem steigen. Während Brüssel von...