Investoren ziehen weiter massiv Geld aus Hedgefonds ab. Laut einem Bericht von eVestment vom Donnerstag verzeichneten Hedgefonds im Oktober erneut Abflüsse in Höhe von rund 6,2 Milliarden Dollar. Damit haben Hedgefonds nunmehr den achten Monat in Folge Kundengelder verloren. Das ist der längste Zeitraum seit der Finanzkrise im Jahr 2008.
Im laufenden Jahr haben Hedgefonds nur im Monat Februar einen leichten Zufluss an Kundengeldern verzeichnet. Doch der Trend ist weiterhin stark negativ. Die Geldentnahmen für das laufende Jahr belaufen sich inzwischen auf rund 87,9 Milliarden Dollar. Das ist mehr als doppelt so viel wie im gesamten letzten Jahr.
Warum ziehen sich Investoren in Scharen aus Hedgefonds zurück?
Ein entscheidender Grund für die Schwierigkeiten der Hedgefonds ist offenbar, dass sie dem breiteren Markt hinterherhinken. Bis Oktober haben sie im Jahresverlauf durchschnittlich um rund 6,7 Prozent zugelegt, wie Daten von Bloomberg zeigen. Doch im selben Zeitraum hat der US-Aktienindex S&P 500 eine weitaus größere Rendite von 23 Prozent verzeichnet.
Eine wachsende Zahl von Investoren sieht offenbar keinen Sinn mehr darin, ihr Geld den Experten bei den Hedgefonds anzuvertrauen - gegen erhebliche Gebühren, wenn die großen Aktienindices seit Jahren deutlich besser abschneiden.
Doch nicht alle Hedgefonds sind auf die gleiche Weise vom insgesamt negativen Trend der Branche betroffen. So haben im laufenden Jahr immerhin 45 Prozent von ihnen Nettozuflüsse verzeichnet, wie die aktuellen Daten von eVestment zeigen. Ereignisgesteuerte Fonds etwa haben von Januar bis Oktober Zuflüsse in Höhe von 13,6 Milliarden Dollar verzeichnet.
Bei Long-Short-Aktienfonds hat es in diesem Jahr etwa 41 Milliarden Dollar an Rücknahmen von Kundengeldern gegeben, gefolgt von Makro-Managern, die Abflüsse von 23 Milliarden Dollar verzeichneten, so der Bericht. Bereits vier Jahre in Folge sind weit mehr Hedgefonds geschlossen als neue Hedgefonds aufgelegt worden.