Politik

Türkei entdeckt Rüstungsmarkt Serbien für sich

Serbien plant, Rüstungsgüter aus der Türkei zu kaufen. Doch auch ihre wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen wollen die beiden Länder vertiefen.
01.12.2019 13:00
Lesezeit: 2 min
Türkei entdeckt Rüstungsmarkt Serbien für sich
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und sein serbischer Amtskollege Aleksandar Vučić. (Foto: TCCB.gov)

Beim letzten Treffen zwischen dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan und seinem serbischen Amtskollegen Aleksandar Vučić haben beide Staatsmänner beschlossen, dass die Türkei und Serbien ihre Kooperation im Verteidigungsbereich erweitern wollen. Delegationen aus beiden Ländern unterzeichneten Abkommen über die Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung, soziale Sicherheit, Industrie und Technologie. Sie unterzeichneten auch ein Memorandum of Understanding über gemeinsame Polizeipatrouillen, ein militärisches Rahmenabkommen, ein Protokoll über die Zusammenarbeit bei Wissenschaft und Technologie und ein Memorandum of Understanding zwischen ihren jeweiligen Entwicklungsagenturen.

“Unsere Experten haben Interesse am Kauf von Ausrüstung und Waffen gezeigt, und wir möchten auch im Technologiebereich zusammenarbeiten”, zitiert Balkan Insight Vučić. Der Kauf von türkischen Rüstungsgütern werde die Verteidigungskapazität Serbiens “erhöhen”. Erdoğan kündigte Investitionen in Serbien an. “Wir wollen die Beziehungen zwischen der Türkei und Serbien in Bezug auf Sicherheit, Verteidigung und Kultur weiter verbessern”, so der türkische Präsident.

Erdoğan fügte hinzu, dass die Türkei weiterhin “eine konstruktive Rolle für die Stabilität und das Wohlergehen des Balkans spielen wird” und sagte, Ankara unterstütze die euro-atlantische Richtung der Region. “Unser Land wird weiter daran arbeiten, den Frieden auf dem Balkan zu fördern und die bestehenden Probleme hinter sich zu lassen”, so Erdoğan. Beide Länder wollen ihr bilaterales Handelsvolumen von 1,2 Milliarden US-Dollar auf fünf Milliarden US-Dollar erhöhen.

CNN Türk zitiert Erdoğan: “Wir wollen die aktuellen Unstimmigkeiten zwischen den Ländern in der Region hinter uns lassen, um ihnen dabei zu helfen, ihre Zusammenarbeit zu stärken.”

In diesem Zusammenhang sei die geplante Autobahn zwischen Sremska Raca and Kuzmin von entscheidender Bedeutung. Diese Autobahnstrecke wird Belgrad mit der bosnischen Hauptstadt Sarajevo verbinden. Die Konstruktion der Strecke wird von der türkischen Firma Taşyapı durchgeführt. Der Investitionswert soll bei 1,8 Milliarden Euro liegen. “Wenn sie Serbien und Bosnien und Herzegowina mit einem Infrastrukturprojekt verbinden, schaffen sie tatsächlich eine Region, die mehr und mehr in einem wirtschaftlichen Aspekt zusammenarbeitet, und solche Projekte sind die Grundlage für dauerhaften Frieden und Stabilität in der Region. Wenn man mehr in die Infrastruktur stärkt, wird dies auch zu mehr Investitionen führen”, sagte der türkische Botschafter in Sarajewo, Haldun Koç, der Nachrichtenagentur Anadolu.

Zudem soll die türkische Firma auch die Strecke zwischen Novi Pazar und Tutin sanieren, berichtet die Zeitung Sabah.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...