Der Auslandsanteil bei den Anlegern von Rubel-Staatsanleihen (OFZ) erreichte im November 32 Prozent, nachdem ausländische Investoren ihren Bestand erneut auf insgesamt umgerechnet 44,2 Milliarden US-Dollar erhöhten. Einen Monat zuvor lag dieser Anteil noch bei 29,8 Prozent. Gleichzeitig sind die Zinssätze der OFZ-Anleihen stetig gesunken. Während des Ausverkaufs im vergangenen Jahr stieg die Rendite auf über neun Prozent, aber da die Begeisterung für OFZ-Anleihen im laufenden Jahr Jahr aufgrund der Befürchtungen neuer US-Sanktionen zurückging, sanken die Renditen auf unter acht Prozent, berichtet Nasdaq.
Ein Insider aus der Finanzbranche teilte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten unter der Bedingung der Anonymität mit, dass es sich bei den ausländischen Anlegern auch um russische Firmen und Oligarchen handelt, die ihre offiziellen Sitze in Steueroasen wie Zypern oder Malta haben.
Die Nachfrage nach OFZ-Anleihen war in den vergangenen Monaten in Erwartung einer Leitzinssenkung durch die Notenbank in Moskau besonders hoch. Eine Lockerung der Geldpolitik treibt die Kurse von OFZ-Anleihen gewöhnlich in die Höhe. Die Besorgnis über mögliche US-Sanktionen gegen Moskau, die sich auf OFZ-Anleihen auswirken könnten, hat ebenfalls nachgelassen, nachdem Washington im August 2019 Sanktionen gegen nur auf russische Dollar lautende Eurobonds verhängt hatte.