Politik

Europäische Umweltagentur will Ernährung, Energiekonsum und Mobilität der Menschen radikal ändern

Der Europäischen Umweltagentur zufolge wird Europa die Klimaschutzziele nicht erreichen, wenn keine “dringenden Maßnahmen” ergriffen werden. Es müssten die grundlegenden Verhaltensweisen der Menschen in den Bereichen Ernährung, Energie und Mobilität verändert werden. Mit dem Vorschlag konkreter Maßnahmen hält sich die Organisation allerdings noch zurück.
04.12.2019 13:53
Aktualisiert: 04.12.2019 13:53
Lesezeit: 1 min
Europäische Umweltagentur will Ernährung, Energiekonsum und Mobilität der Menschen radikal ändern
Schornsteine eines Blockheizwerkes qualmen vor der untergehenden Sonne. (Foto: dpa) Foto: Patrick Pleul

Die Europäische Umweltagentur EEA hat am Mittwoch einen Bericht mit dem Titel “Die Umwelt in Europa - Zustand Ausblick 2020” veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass Europa die Klimaschutzziele unter den gegebenen Umständen “ohne dringende Maßnahmen in den nächsten 10 Jahren” nicht erreichen wird. Deshalb müssten Maßnahmen getroffen werden, “um irreversible Veränderungen und Schäden zu vermeiden”. Es müsse in Nachhaltigkeit investiert und die Finanzierung umweltschädlicher Aktivitäten, insbesondere fossiler Brennstoffe, eingestellt werden, so die Forderungen.

Die derzeitigen europapolitischen Maßnahmen bilden eine wesentliche Säule für die künftigen Fortschritte der Europäischen Union im Klimaschutz, erforderten jedoch auch eine “bessere Umsetzung und bessere Koordinierung”, so die EAA.

Nur zwei der 13 spezifischen politischen Ziele, die für 2020 in diesem Bereich festgelegt wurden, dürften erreicht werden. Es sei allerdings möglich, dass im nächsten Jahrzehnt aufgrund des gestiegenen öffentlichen Bewusstseins, der technologischen Innovation und der Verschiebung der politischen Agenda in Europa noch eine Chance bestehe, dass längerfristige Ziele erreicht werden. “Wir haben in den nächsten zehn Jahren nur ein enges Zeitfenster, um die Maßnahmen zum Schutz der Natur zu verstärken, die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern und den Verbrauch natürlicher Ressourcen radikal zu reduzieren”, zitiert der EU Observer den EAA-Direktor Hans Bruyninckx.

Die Organisation scheut sich allerdings, konkrete Maßnahmen zu fordern oder zu formulieren. Die Aussagen im Bericht sind alle sehr allgemein gehalten.

Infolgedessen müssten die europäischen Sozialsysteme für Produktion und Verbrauch (Ernährung, Energie und Mobilität) umgestaltet werden, da die Ressourcennutzung der Gesellschaft hauptsächlich mit wirtschaftlichen Aktivitäten und Lebensstilen zusammenhängt, heißt es in dem Bericht. “Die Wissenschaft ist klarer denn je: Wir sind dabei, genau die Ökosysteme zu zerstören, die die Menschheit erhalten. Die Regierungen der EU müssen die Umsetzung des Europäischen Green Deal nachdrücklich unterstützen und durch konkrete Maßnahmen nachweisen, dass sie die Bürgerproteste, die einen Großteil des vergangenen Jahres dominiert haben, gehört haben”, fügt Ester Asin, Direktor für Europapolitik beim NGO WWF hinzu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau Mittelstand: Jedes vierte Familienunternehmen baut Jobs ab
05.11.2025

Auch bei den Familienunternehmen in Deutschland sind zunehmend Jobs in Gefahr: 23 Prozent der Unternehmer wollen in diesem Quartal...

DWN
Politik
Politik New York: Demokrat Mamdani wird Bürgermeister - eine Niederlage für US-Präsident Trump
05.11.2025

Die liberale Hochburg New York bekommt einen neuen Bürgermeister: Zohran Mamdani ist 34 Jahre alt, Muslim – und präsentiert sich schon...

DWN
Technologie
Technologie Reduzierung von CO2: Deutsche Bahn setzt erstmals Schienen aus „grünem“ Stahl ein
05.11.2025

Die Deutsche Bahn schließt einen Liefervertrag mit dem saarländischen Hersteller Saarstahl für klimafreundlich produzierte Schienen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hybrides Arbeiten: Freiheit mit Nebenwirkungen? Wie Flexibilität nicht zur Belastung wird
05.11.2025

Homeoffice und Büro im Wechsel galten lange als Zukunftsmodell. Doch die vermeintliche Freiheit zeigt zunehmend Risse – von sinkender...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Black Friday 2025: So tricksen Händler Kunden weltweit aus
05.11.2025

Die Jagd nach Schnäppchen wird zur Täuschung. Immer mehr Händler erhöhen ihre Preise schon Wochen vor dem Black Friday, um sie später...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rennen um autonomes Fahren: VW baut in China eigene KI-Chips
05.11.2025

Sorgen vor ausbleibenden China-Chiplieferungen und Entwicklungsdruck bei autonomem Fahren plagen die Autoindustrie. Warum VW nun einen...

DWN
Politik
Politik Entlastungskabinett: Regierung berät über Bürokratieabbau
05.11.2025

Bundeskanzler Merz und seine Ministerinnen und Minister beraten in einem sogenannten Entlastungskabinett über Maßnahmen zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Geschäftsklimaindex: Deutsche Autoindustrie schöpft Hoffnung
05.11.2025

Zuletzt hatte es aus der Branche vor allem schlechte Nachrichten gegeben, doch die Erwartungen machen Hoffnung auf eine Wende.