Wirtschaft

Branche in der Krise: Weltgrößter Diamantenhersteller De Beers revidiert Prognose für 2020

Die schwache Konjunktur ist überall zu spüren - auch in der Diamantenindustrie. So hat der weltgrößte Minenbetreiber, De Beers, gerade seine Produktionserwartungen für 2020 zurückgeschraubt.
17.12.2019 18:00
Lesezeit: 1 min
Branche in der Krise: Weltgrößter Diamantenhersteller De Beers revidiert Prognose für 2020
Auch der Markt für Diamanten leidet unter der schwachen Konjunktur (Foto: dpa). Foto: Valentin Flauraud

Überall ist es mit der Konjunktur nicht zum Besten bestellt – und somit auch beim internationalen Geschäft mit den Diamanten. Jetzt hat der Marktführer De Beers, der 30 Prozent der globalen Förderung kontrolliert, seine Prognosen für die Produktion für 2020 verringert.

Der Minenbetreiber hat seine Wachstumserwartungen für das kommende Jahr um zwei Prozentpunkte auf zehn Prozent gegenüber 2019 revidiert. Wie der internationale Fachdienst „Bloomberg“ berichtet, sollen nun im kommenden Jahr nur noch 34 Millionen Karat gefördert werden. Ursprünglich war das Unternehmen, das seinen Hauptsitz in Belgien hat, von 35 Millionen Karat und einem Plus von zwölf Prozent ausgegangen. Das bedeutet, die Produktion wird wohl zwar weiter steigen, aber nicht mehr in dem Tempo, wie es das Management um CEO Bruce Cleaver eigentlich vorgesehen hatte.

Die Korrektur entspricht zwar nur knapp einem Prozent der Weltproduktion, doch ist es mit Sicherheit für den gesamten Markt kein gutes Zeichen. Denn De Beers ist so groß, dass es die gesamte Preisentwicklung bestimmen kann. Das Unternehmen verfügt ein Netzwerk von 15 Minen, die es in Kanada, Botswana, Namibia und Südafrika betreibt.

Damit reagiert Cleaver auf die rückläufigen Verkäufe, die das Unternehmen bisher im laufenden Jahr verbuchen musste. Und diese Rückgänge hatten es in sich: So sind die Erlöse bis Ende November im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein sattes Viertel eingekracht. Unterm Strich standen schließlich nur noch etwas mehr als 3,6 Milliarden Dollar in den Finanzbüchern.

Preisrückgang um fünf Prozent belastet das Unternehmen

Der Preis für Rohdiamanten ist in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fünf Prozent gefallen. Das hat zu einer Verringerung des Marktes geführt. Der durchschnittliche Verkaufspreis für die Edelsteine ist zudem um rund ein Fünftel eingekracht.

Immerhin kann der Minenbetreiben grundsätzlich optimistisch nach vorne blicken. Denn in Indien und in China wächst zunehmend eine kaufkräftige Mittelschicht heran, die sich die vergleichsweisen teuren Diamanten leisten kann. Das Unternehmen hat zwar seine Prognose für 2020 revidiert. Doch dürfte der Rohstoff, den es fördert, eigentlich immer für lukrative Geschäfte sorgen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Schott Pharma-Aktie: Zähe Nachfrage nach Glasspritzen – Pharmazulieferer Schott Pharma schaut vorsichtig auf 2026
04.12.2025

Die Schott Pharma-Aktie ist am Donnerstag nachbörslich unter Druck geraten, Anleger beäugen den Ausblick des Mainzer Pharmazulieferers...

DWN
Politik
Politik Die EZB blockiert: Streit um EU-Pläne für eingefrorene russische Vermögenswerte
04.12.2025

Die EU ringt um einen Weg, die finanziellen Belastungen des Ukrainekriegs abzufedern, doch zentrale Institutionen setzen klare Grenzen. Wie...

DWN
Politik
Politik Friedensverhandlungen in Moskau: Trump-Gesandte führen Gespräche mit Putin
04.12.2025

Die Gespräche zwischen Washington und Moskau rücken die Suche nach einer realistischen Friedenslösung wieder in den Mittelpunkt der...

DWN
Politik
Politik EU Ermittlungen: Staatsanwaltschaft nimmt Büros von Kaja Kallas ins Visier
04.12.2025

Die Ermittlungen der Europäischen Staatsanwaltschaft rücken den Umgang mit sensiblen EU-Mitteln und institutionellen Abläufen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Trade Republic Probleme: Kundenfrust wächst trotz neuer Produkte
04.12.2025

Trade Republic wirbt mit Innovationen, doch viele Kunden erleben etwas anderes. Die Beschwerden zu Ausfällen, Support und Handelbarkeit...

DWN
Politik
Politik G7? Nein danke, sagt Putin
04.12.2025

Russlands Präsident Wladimir Putin sorgt vor seinem Indien-Besuch für Aufsehen. Er kritisiert die G7 als "nicht groß" und verweist auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Club der Superreichen vorn dabei
04.12.2025

Fast 3.000 Menschen weltweit besitzen mehr als eine Milliarde Dollar – und Deutschland spielt eine führende Rolle. Während...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis aktuell leichter: Kurspotenzial weiter hoch – jetzt Rücksetzer nutzen und Silber kaufen?
04.12.2025

Der Silberpreis hat am Mittwoch ein Rekordhoch erreicht. Doch der starke Anstieg des Silberpreises in den vergangenen Monaten stellt die...