Deutschland

Kein Ende von Dieselgate: Daimler mit dritter Gewinnwarnung

Der deutsche Autobauer hatte bereits im vergangenen Jahr wegen des Abgasskandals Rückstellungen von drei Milliarden Euro bekannt gegeben. Jetzt muss der Vorstand allerdings noch mal nachlegen und rechnet mit weiteren 1,5 Milliarden Euro und gibt erneut eine Gewinnwarnung heraus.
22.01.2020 10:37
Aktualisiert: 22.01.2020 10:37
Lesezeit: 1 min
Kein Ende von Dieselgate: Daimler mit dritter Gewinnwarnung
Wieder dunkle Wolken über Daimler (Foto: dpa). Foto: Sebastian Gollnow

Bei Daimler steigt die Rechnung des Diesel-Abgasskandals immer weiter. Nach vorläufiger Einschätzung fallen 1,1 bis 1,5 Milliarden Euro zusätzlich für Verfahren wegen Vorwürfen der Abgasmanipulation von Dieselmotoren bei Mercedes-Benz Cars und Vans an, wie Daimler am Mittwoch per Pflichtveröffentlichung mitteilte. Bisher hatte das Unternehmen rund drei Milliarden Euro an Rückstellungen dafür bekannt gegeben. Der Konzern musste damit zum dritten Mal seit dem Antritt des neuen Chefs Ola Källenius eine Gewinnwarnung veröffentlichen. Daimler gab zugleich vorläufige Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr bekannt. Der operative Gewinn halbierte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 5,6 Milliarden Euro.

Der Autobauer hatte bereits wegen Rückstellungen für Diesel-Verfahren, hohen Investitionen in Elektromobilität und Produktionsproblemen mit einem deutlichen Gewinnrückgang gerechnet. Die Hauptsparte Mercedes-Benz Cars verdiente trotz eines Absatzzuwachses 2019 vor Steuern und Zinsen nur 3,7 Milliarden Euro - nach 7,2 Milliarden im Vorjahr. Die operative Rendite brach dem entsprechend auf 4,0 von 7,8 Prozent im Vorjahr ein. Im Van-Geschäft werde der Verlust wegen der Diesel-Aufwendungen noch höher ausfallen als die jetzt bekannt gegebenen 2,4 Milliarden Euro. Der Aktienkurs knickte wegen der Zahlen zunächst ein, erholte sich dann aber rasch wieder.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VW-Aktie im Fokus: Was die Werksschließung bei Volkswagen für die Autoindustrie bedeutet
16.12.2025

Ein symbolträchtiger Standort der deutschen Autoindustrie schließt seine Tore und rückt die VW-Aktie erneut in den Fokus von Anlegern...

DWN
Politik
Politik Teure Mieten, hohe Steuern, weniger Kinder: Auswanderungen aus Deutschland weiterhin auf hohem Niveau
16.12.2025

Nach wie vor wandern sehr viele Menschen aus Deutschland aus, gleichzeitig bekommen Deutsche immer weniger Kinder: Eine fatale Entwicklung...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Spätere Rente für Akademiker spaltet die Deutschen
16.12.2025

Sollte das Renteneintrittsalter an die Zahl der Beitragsjahre gekoppelt sein? Die Bürger sind sich darin nicht einig. Deutsche mit Abitur...

DWN
Politik
Politik CDU-Vorsitz: Einstimmiges Votum aus NRW - Merz soll CDU-Chef bleiben
16.12.2025

Friedrich Merz erhält einstimmige Unterstützung aus NRW für eine weitere Amtszeit als CDU-Bundesvorsitzender. Der Vorschlag kommt von...

DWN
Politik
Politik Anschlag geplant? Terrorverdächtiger in Magdeburg reiste legal ein
16.12.2025

Mit Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem 21-jährigen Mann in...

DWN
Politik
Politik Sudan führt auch 2026 Krisenliste von Hilfsorganisation an
16.12.2025

Die Hilfsorganisation IRC erstellt jeden Dezember eine Liste von Krisenstaaten, die im Folgejahr zu beachten sind. Der Sudan steht im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeld: Barzahlen wird bei Behörden zur Ausnahme - Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
16.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Finanzielle Unabhängigkeit für Führungskräfte: So sichern Sie echte Entscheidungsfreiheit
16.12.2025

Die meisten Führungskräfte träumen davon, unabhängig Entscheidungen treffen und nach eigenen Überzeugungen handeln zu können. In der...