OPEC- und Nicht-OPEC-Hersteller, die manchmal als OPEC + bezeichnet werden, könnten Produktionskürzungen verlängern, wenn der zunehmende Ausbruch des Coronavirus das Wachstum der Ölnachfrage hemmt. “Werden tiefere OPEC-Angebots-Beschränkungen das Allheilmittel gegen die Malaise auf dem Ölmarkt sein? Wahrscheinlich nicht”, zitiert die New York Times den Ölanalysten bei PVM Oil Associates, Stephen Brennock.
Brennock sagte, das Timing des nächsten OPEC + -Treffens habe “zusätzliche Bedeutung”, da die Versammlung Anfang März 2020, also zwei Monate nach dem ersten Nachweis des Coronavirus, stattfinden. “Das ist ein ähnlicher Zeitraum, in dem der SARS-Ausbruch 2003 seinen Höhepunkt erreichte. Vor diesem Hintergrund wird Opec+ noch stärker unter Druck stehen, eine starke und positive Botschaft für den Ölmarkt zu senden”, meint Brennock. Die Organisation hatte kürzlich die vereinbarte Produktionsreduzierung um 500.000 Barrel pro Tag (Bpd) auf 1,7 Millionen (Bpd) bis März 2020 erhöht, berichtet CNBC.
Chinas Nationale Gesundheitskommission bestätigte am Mittwoch, dass 5.974 Menschen sich mit dem Coronavirus infiziert hätten. Es habe 132 Todesfälle gegeben. Weitere 103 Personen seien geheilt worden. Das Virus, das erstmals in der chinesischen Stadt Wuhan entdeckt wurde, hat sich auch in anderen Großstädten wie Peking, Shanghai, Macao und Hongkong verbreitet.
Die Ölpreise fallen
Die Ölpreise sind am Donnerstag weiter gefallen. Seit der Wochenmitte werden die Ölpreise durch das Coronavirus und einen vergleichsweise deutlichen Anstieg der US-Ölreserven belastet. Bis zum Mittag haben die Notierungen ihre frühen Verluste weiter ausgebaut. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 58,76 US-Dollar. Das waren 1,05 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI fiel um 87 Cent auf 52,46 Dollar.
Am Ölmarkt ist die Entwicklung der Ölreserven in den USA wieder stärker in den Vordergrund gerückt. Am Vortag hatte die US-Regierung einen Anstieg der Lagerbestände an Rohöl um 3,5 Millionen Barrel gemeldet. Dies ist der stärkste Zuwachs seit Anfang November. Analysten wurden vom Ausmaß des Anstiegs überrascht. In der Regel belasten höhere US-Reserven die Ölpreise, weil sie ein Hinweis auf ein zu hohes Angebot oder eine geringe Nachfrage sein können, so die dpa.