Der schwedische Energieriese Vattenfall hat im vergangenen Jahr auch dank eines stabilen Kundenzuwachses in Deutschland einen satten Gewinn eingestrichen. Unter dem Strich stand bei den Schweden für das abgelaufene Jahr ein Gewinn von rund 14,9 Millarden Kronen (1,4 Milliarden Euro) - das war ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent, wie das Unternehmen am Mittwoch in Stockholm mitteilte.
Seinen Nettoumsatz steigerte Vattenfall trotz einer Verlangsamung im Abschlussquartal auf 166,4 Milliarden Kronen (15,7 Mrd Euro), damit lag er um neun Prozent höher als 2018.
Konzernchef Magnus Hall bezeichnete 2019 als ein intensives, aber positives Jahr, in dem erstmals seit 2012 die finanziellen Ziele der Eigentümer erreicht worden seien. Zugleich seien konkrete Schritte in Richtung einer fossilfreien Zukunft getätigt worden. Auf dem Weg dorthin setze Vattenfall vor allem auf die Elektrifizierung, arbeite aber an verschiedenen Fronten, sagte Hall der Deutschen Presse-Agentur.
Durch die Schließung der Steinkohlekraftwerke Reuter C in Berlin und Hemweg 8 in Amsterdam verringert Vattenfall laut Geschäftsbericht seine jährlichen Emissionen um rund drei Millionen Tonnen CO2, Hall sprach auf einer Pressekonferenz gar von knapp vier Millionen Tonnen.
Unterdessen ebbt die Welle der Strompreiserhöhungen in Deutschland nicht ab. Für die Monate Februar bis April haben nach Zahlen des Vergleichs- und Vermittlungsportals Verivox insgesamt 86 Versorger Preiserhöhungen von durchschnittlich 8,1 Prozent angekündigt. Für eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden bedeute das Mehrkosten von rund 100 Euro pro Jahr. Betroffen seien rund 3,9 Millionen Haushalte, vor allem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hamburg. Im Januar hatten bereits 543 Grundversorger ihren Strom verteuert.
So wird der Strom zum Beispiel auch für Vattenfall-Kunden in Hamburg ab dem 1. März deutlich teurer. Denn der Energieversorger erhöht seine Preise in der Hansestadt um fast 5 Prozent. Grund für die Erhöhung sind gestiegene Entgelte für die Netznutzung, die vom städtischen Unternehmen Stromnetz Hamburg um 7,5 Prozent angehoben wurden.