Technologie

Neues Passagierflugzeug von Airbus erinnert stark an Star Wars

Airbus hat das Modell eines neuartigen Flugzeugs vorgestellt, bei dem Rumpf und Flügel fließend ineinander übergehen.
11.02.2020 17:05
Lesezeit: 1 min
Neues Passagierflugzeug von Airbus erinnert stark an Star Wars
Der Nurflügler "Maveric" von Airbus ist am Dienstag am Stand von Airbus auf der Singapore Airshow ausgestellt. (Foto: dpa) Foto: Danial Hakim

Der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus hat das Modell eines eleganten, falkenähnlichen Passagierflugzeugs mit zwei hinten angebrachten Triebwerken vorgestellt, das stark an die Star Wars-Filme erinnert. Das zwei Meter lange Vorführmodell wurde am heutigen Dienstag auf der Singapore Air Show vorgestellt.

Das Modell verfügt über einen so genannten "Blended Wing Body". Das alternative Flugzeugkonzept verbindet Merkmale herkömmlicher "Rohr-mit-Flügel-Konzepte" mit denen von "Nur-Flüglern". Der abgeflachte aerodynamisch geformte Rumpf lässt sich zwar von den Flügeln klar abgrenzen. Doch seine Form geht fließend in die Flügelform über. Der Rumpf hat hierbei einen relevanten Anteil am Auftrieb des Flugzeuges.

Zu den Vorteilen des alternativen Konzepts gehören geringere Fluggeräusche sowie ein niedrigerer Treibstoffverbrauch. Ein Nachteil besteht darin, dass es kaum Platz für Seitenfenster gibt. Das Modell trägt den Namen Maveric und wurde im Juni letzten Jahres in Frankreich getestet. Die Testflüge sollen bis ins zweite Quartal dieses Jahres fortgesetzt werden, sagte der Flugzeugbauer mit Hauptsitz in Toulouse.

"Wir brauchen diese Testmodelle, um das Potenzial als realisierbare und sichere Projekte zu bewerten", zitiert Bloomberg Jean-Brice Dumont, Executive Vice President of Engineering bei Airbus. "Wir brauchen diese Durchbrüche, diese Technologien, um unsere Umwelt-Herausforderung zu bewältigen".

Flugzeughersteller und Fluggesellschaften erforschen neue Designs, um vor dem Hintergrund des Kampfes gegen den Klimawandel den Treibstoffverbrauch und die Kohlenstoff-Emissionen ihrer Flugzeuge zu reduzieren. Eine von mehreren möglichen Lösungen ist dabei das Zusammenfügen der Flügel mit dem Rumpf, um den Luftwiderstand zu verringern.

Der Maveric - eine Anspielung auf englisch "maverick", zu deutsch "Einzelgänger", "Nonkonformist, Individualist" - soll das Potenzial haben, den Treibstoffverbrauch im Vergleich zu den derzeitigen Verkehrsflugzeugen mit nur einem Kabinengang um bis zu 20 Prozent zu senken. Laut Airbus eignet sich das Flugzeug außerdem für die Ausstattung mit verschiedenen Antriebssystemen und Kabinen-Designs.

Der Airbus-Konzern will bis zum Jahr 2035 das erste emissionsarme Passagierflugzeug in die Luft bringen. Noch stecke die Entwicklung der notwendigen Technologien allerdings in den Kinderschuhen, sagte Airbus-Chef Guillaume Faury Ende November. Möglicherweise werde es sich dabei um ein hybrid-elektrisches Flugzeug handeln, vielleicht werde es auch durch Wasserstoff oder klimaneutrale Kraftstoffe angetrieben.

Zwar trage der Luftverkehr nur 2,5 Prozent zum weltweiten CO2-Ausstoß bei. Airbus sei sich aber seiner Verantwortung bewusst und habe auch in der Vergangenheit durch immer leichtere Flugzeuge mit besseren Triebwerken den Kraftstoffverbrauch deutlich senken können. Bis 2050 wolle die Luftfahrt ihren CO2-Ausstoß verglichen mit 2005 um die Hälfte senken. "Grünes Fliegen hat für uns oberste Priorität", so Faury.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...

DWN
Politik
Politik Kampf gegen den Klimawandel: EU-Einigung auf Klimaschutzziel für 2040
10.12.2025

Die neuen Klimaziele der EU stehen fest: Der Treibhausgasausstoß soll bis 2040 um 90 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken. Bei der...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungsmarkt: Angebot an Mietwohnungen steigt in Ostdeutschland
10.12.2025

Angebot runter, Preise rauf. Doch jetzt dreht sich der Trend – zumindest in Ostdeutschland. Allerdings nicht im Berliner Umland, dafür...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Selenskyj will Neuwahlen möglich machen - Ukraine könnte binnen 60 bis 90 Tagen wählen
10.12.2025

Seit dem russischen Überfall im Februar 2022 fanden keine Wahlen in der Ukraine statt. Die reguläre Amtszeit des Präsidenten lief im Mai...

DWN
Politik
Politik Trump-Doktrin: Weshalb die USA plötzlich Russlands Linie bedienen
10.12.2025

Mit provokanten Aussagen über Putin, Selenskyj und die Zukunft Europas treibt Donald Trump eine neue US-Außenpolitik voran, die immer...

DWN
Technologie
Technologie Stromexport: Frankreich produziert klimafreundlichen Überschuss
10.12.2025

Frankreich produziert in den kommenden Jahren deutlich mehr Strom, als das Land verbraucht. Diese Überkapazität eröffnet neue...

DWN
Politik
Politik Wird Brüssel das Verbot konventioneller Motoren lockern und E-Auto-Quoten für Unternehmen einführen?
10.12.2025

Die EU stellt die Weichen für die Zukunft der europäischen Autoindustrie. Brüssel erwägt eine Abschwächung des Verbots klassischer...

DWN
Finanzen
Finanzen Optimismus für europäische Banken und der Auftakt zu 2026
09.12.2025

Die Wall Street steht vor Rekorden. Analysten sehen starke Impulse für 2026, doch warnen vor Risiken. Banken glänzen, Bitcoin sorgt für...