Die deutschen Landwirte haben in den vergangenen Jahren ihre Produktivität gesteigert, indem sie verstärkt ihre Höfe digitalisiert haben. Das ist eine der Kernaussagen einer aktuellen Analyse, die das Finanzinstitut DZ Bank herausgeben gegeben hat. Die Betriebe sind ein wichtiger Teil des deutschen Mittelstands, weil jedes zwölfte Unternehmen, das zu den kleinen und mittleren Firmen zählt, aus dem Agrarsektor stammt.
Grundsätzlich stehen die Höfe nach Aussagen der Analysten massiv unter Druck, weil ihre Produkte im internationalen Vergleich verhältnismäßig teuer sind. Deshalb benötigen die Landwirte verstärkt moderne digitale Lösungen, damit ihre Betriebe konkurrenzfähig bleiben.
„Die Bauern haben immer moderne Maschinen eingesetzt, deren technische Ausstattung immer besser geworden ist“, so der Ton der Studie. Letztlich habe damit auch der auf den ersten Blick vielleicht etwas „altmodisch“ erscheinende Agrarsektor vom Siegeszug der Digitalisierung in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten profitiert, berichten die Fachleute der Bank und sprechen sogar vom „digital farming“ und „smart farming“, das zunehmend in den Höfen Einzug gehalten habe.
Hintergrund: Die Hofzahlen sind aufgrund des internationalen Wettbewerbs in den vergangenen Jahren stark gesunken und liegen derzeit bei etwa 267.000. Trotzdem war die Nachfrage nach Nahrungsmitteln stabil. Deswegen war es besonders wichtig, dass sich die Produktivität jedes einzelnen Hofes verbessert hat. Doch nicht nur aufgrund der Digitalisierung hat sich die Effizienz jedes einzelnen Betriebes erhöht. Darüber hinaus waren technische Fortschritte bei der Düngung und der chemischen Schädlingsbekämpfung zu beobachten, die den Betrieben wichtige Impulse gegeben haben.
Eine besonders wichtige technische Neuerung ist das GPS, das in den Landmaschinen eingesetzt wird. Diese Technik erlaubt den Landwirten etwa eine zentimetergenaue Steuerung ihrer Traktoren und Mähdrescher. Das vermeidet nicht nur doppelte Wege und erleichtert den optimalen Einsatz der Maschinen.
Der Landwirt kann zudem über Wetterdaten sowie über Bodendaten wie etwa Feuchtigkeit oder Nährstoffgehalt gleichermaßen Pflanzung, Düngung, Bewässerung und Ernte optimieren. Damit werden gleichzeitig sein Ernteertrag vergrößert und sein Zeitaufwand sowie seine Kosten verringert - beispielsweise für Treibstoff, Samen und für Düngemittel.