Technologie

Deutschlands Bauern: Mit Digitalisierung gegen die internationale Konkurrenz

Die Landwirte stehen massiv unter Druck, weil ihre Produkte im internationalen Vergleich relativ teuer sind. Da hilft nur eins: Die Erhöhung der Produktivität. Digitale Lösungen wie ein GPS für Landmaschinen, das Wetterdaten und die Bodenqualität misst, helfen dabei.
04.03.2020 09:29
Aktualisiert: 04.03.2020 09:29
Lesezeit: 1 min
Deutschlands Bauern: Mit Digitalisierung gegen die internationale Konkurrenz
Einsatz in der Landwirtschaft: Ein GPS. (Foto: dpa). Foto: Hauke-Christian Dittrich

Die deutschen Landwirte haben in den vergangenen Jahren ihre Produktivität gesteigert, indem sie verstärkt ihre Höfe digitalisiert haben. Das ist eine der Kernaussagen einer aktuellen Analyse, die das Finanzinstitut DZ Bank herausgeben gegeben hat. Die Betriebe sind ein wichtiger Teil des deutschen Mittelstands, weil jedes zwölfte Unternehmen, das zu den kleinen und mittleren Firmen zählt, aus dem Agrarsektor stammt.

Grundsätzlich stehen die Höfe nach Aussagen der Analysten massiv unter Druck, weil ihre Produkte im internationalen Vergleich verhältnismäßig teuer sind. Deshalb benötigen die Landwirte verstärkt moderne digitale Lösungen, damit ihre Betriebe konkurrenzfähig bleiben.

„Die Bauern haben immer moderne Maschinen eingesetzt, deren technische Ausstattung immer besser geworden ist“, so der Ton der Studie. Letztlich habe damit auch der auf den ersten Blick vielleicht etwas „altmodisch“ erscheinende Agrarsektor vom Siegeszug der Digitalisierung in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten profitiert, berichten die Fachleute der Bank und sprechen sogar vom „digital farming“ und „smart farming“, das zunehmend in den Höfen Einzug gehalten habe.

Hintergrund: Die Hofzahlen sind aufgrund des internationalen Wettbewerbs in den vergangenen Jahren stark gesunken und liegen derzeit bei etwa 267.000. Trotzdem war die Nachfrage nach Nahrungsmitteln stabil. Deswegen war es besonders wichtig, dass sich die Produktivität jedes einzelnen Hofes verbessert hat. Doch nicht nur aufgrund der Digitalisierung hat sich die Effizienz jedes einzelnen Betriebes erhöht. Darüber hinaus waren technische Fortschritte bei der Düngung und der chemischen Schädlingsbekämpfung zu beobachten, die den Betrieben wichtige Impulse gegeben haben.

Eine besonders wichtige technische Neuerung ist das GPS, das in den Landmaschinen eingesetzt wird. Diese Technik erlaubt den Landwirten etwa eine zentimetergenaue Steuerung ihrer Traktoren und Mähdrescher. Das vermeidet nicht nur doppelte Wege und erleichtert den optimalen Einsatz der Maschinen.

Der Landwirt kann zudem über Wetterdaten sowie über Bodendaten wie etwa Feuchtigkeit oder Nährstoffgehalt gleichermaßen Pflanzung, Düngung, Bewässerung und Ernte optimieren. Damit werden gleichzeitig sein Ernteertrag vergrößert und sein Zeitaufwand sowie seine Kosten verringert - beispielsweise für Treibstoff, Samen und für Düngemittel.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaskraftwerke für Deutschland: Teuer, umstritten und auch politisch fragwürdig
08.11.2025

Können Wind und Sonne nicht genug erneuerbare Energien liefern, sollen bis zu 40 große Gaskraftwerke einspringen, die...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin, Ether und Co.: Wie Sie an der Börse sicher in Kryptowährungen investieren
08.11.2025

Wollen Sie Kryptowährungen kaufen? Dann müssen Sie dafür nicht auf irgendwelchen unseriösen Internetportalen herumsurfen. Kurse von...

DWN
Politik
Politik Donald Trump und die US-Präsidentschaftswahl 2028: Strebt er eine dritte Amtszeit an und geht das so einfach?
08.11.2025

Die Diskussion um Donald Trumps mögliches politisches Comeback zeigt das Spannungsfeld zwischen Recht, Strategie und Macht in den USA....

DWN
Technologie
Technologie Deep Tech als Rettungsanker: Wie Deutschland seine industrielle Zukunft sichern kann
08.11.2025

Deutschland hat große Stärken – von Forschung bis Ingenieurskunst. Doch im globalen Wettlauf um Technologien zählt längst nicht mehr...

DWN
Technologie
Technologie So optimiert KI in Belgien die Landwirtschaft: Schwankende Ernten prognostizieren? Kein Problem!
08.11.2025

Die Landwirtschaft muss Erträge effizient planen und Schwankungen ausgleichen, wobei KI zunehmend Entscheidungen auf verlässlicher Basis...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Managergehälter: Wie viel Mut hinter den Millionen steckt
08.11.2025

Topmanager reden offen über ihr Einkommen? In Estland sorgen zwei Führungskräfte für großes Staunen. Sie zeigen, wie viel Disziplin,...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Leitzins: Stillstand oder Strategie? Was die EZB-Zinsentscheidung wirklich bedeutet
08.11.2025

Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins beim jüngsten EZB-Zinsentscheid nicht angerührt – doch das Schweigen ist laut. Christine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Schmuck aus Holz und Stein: Holzkern – wie Naturmaterialien zum einzigartigen Erfolgsmodell werden
07.11.2025

Das Startup Holzkern aus Österreich vereint Design, Naturmaterialien und cleveres Marketing zu einem einzigartigen Erfolgsmodell. Gründer...