Deutschland

Zahl der Verkehrstoten sinkt auf historischen Tiefstand

Im letzten Jahr sind in Deutschland 3.059 Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Damit erreicht die Zahl der Verkehrstoten den niedrigsten Stand seit Beginn der Statistik vor mehr als 60 Jahren.
27.02.2020 09:39
Aktualisiert: 27.02.2020 09:39
Lesezeit: 1 min
Zahl der Verkehrstoten sinkt auf historischen Tiefstand
Im Schnitt 8,4 Menschen pro Tag sterben auf Deutschlands Straßen. (Foto: dpa) Foto: Lino Mirgeler

Noch nie seit Beginn der Statistik sind in Deutschland so wenige Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr ums Leben gekommen wie im vergangenen Jahr. Die Zahl der Verkehrstoten sank um 6,6 Prozent auf 3059, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte. Mit rund 384.000 Fällen wurden 3,0 Prozent weniger Menschen verletzt.

Die Polizei erfasste allerdings erneut mehr Unfälle, rund 2,7 Millionen oder 1,9 Prozent mehr. Bei 300.200 dieser Unfälle wurden Menschen verletzt oder getötet. Die Zahlen liegen für das Gesamtjahr vor, möglich seien aber noch einzelne Nachmeldungen der Polizei, sagte ein Sprecher des Bundesamts. Eine bundesweite Statistik wird seit 1953 geführt.

Detailliertere Ergebnisse gibt es für den Zeitraum Januar bis November 2019. Demnach gab es den stärksten Rückgang bei getöteten Fahrern von Motorrädern, Mopeds und Motorrollern - mit minus 15,1 Prozent. Auch weniger Fußgänger hatten tödliche Unfälle, die Zahl ging um knapp sieben Prozent zurück.

Einen starken Anstieg verzeichnet die Statistik dagegen bei Fahrern von Pedelecs mit einem Plus von 32,6 Prozent auf insgesamt 114 Tote, das sind 28 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Schwerverletzten stieg hier um rund ein Fünftel auf 2452. Die seit vergangenem Sommer in vielen Städten umherflitzenden und umstrittenen E-Scooter sind dagegen noch nicht extra ausgewiesen. Ab wann dies der Fall sein werde, sei noch unklar, sagte der Sprecher.

Die Zahl der Verkehrstoten sinkt seit Jahrzehnten - mit kleinen Ausreißern. 1970 war mit mehr als 21 000 Verkehrstoten der bisherige Spitzenwert erreicht worden. 2018 war allerdings ein Anstieg auf 3275 im Vorjahresvergleich verzeichnet worden, Grund waren unter anderem mehr getötete Fahrradfahrer.

In den Bundesländern zeigte sich 2019 eine unterschiedliche Entwicklung. Niedersachsen (plus 14 Getötete), Mecklenburg-Vorpommern (plus 3 Getötete) und Bremen (plus 2 Getötete) meldeten dem Bundesamt mehr Verkehrstote als im Vorjahr. Sonst sanken die Zahlen am stärksten in Bayern (minus 77), in Sachsen (minus 38) und in Nordrhein-Westfalen (minus 32). Gemessen an der Einwohnerzahl sei das Risiko, im Straßenverkehr zu sterben, in Sachsen-Anhalt mit 62 Todesopfern und in Mecklenburg-Vorpommern mit 55 Todesopfern je eine Million Einwohner am höchsten gewesen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...