Politik

Athen reagiert auf Ausschreitungen gegen Migranten-Lager auf Ägäisinseln

Lesezeit: 1 min
27.02.2020 10:26
Nach schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und aufgebrachten Einwohnern hat die Regierung in Athen am Donnerstag reagiert.
Athen reagiert auf Ausschreitungen gegen Migranten-Lager auf Ägäisinseln
Ein Protestierender hält während Zusammenstößen in der Stadt Mytilini auf Lesbos einen Schlagstock in der Hand. Die Lage auf den Ostägäisinseln wird immer gefährlicher. Nach fünf Jahren mit überfüllten Migrantenlagern bricht in der Bevölkerung Wut aus. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach schweren Zusammenstößen zwischen der Polizei und aufgebrachten Einwohnern der griechischen Inseln Lesbos und Chios mit Dutzenden Verletzten hat Regierungschef Kyriakos Mitsotakis den Abzug der Bereitschaftspolizei von diesen Inseln angeordnet. Mitsotakis lud zugleich alle Vertreter der Inseln der Nordägäis für Donnerstagabend zu einem Treffen in Athen ein, wie der Staatsrundfunk (ERT) am Donnerstag weiter berichtete.

Die Inselbewohner lehnen den Bau neuer Lager für Migranten auf ihren Eilanden ab und fordern, dass alle Migranten nach ihrer Registrierung zum Festland gebracht werden. Innerhalb von zwei Tagen waren bei Zusammenstößen mehr als 50 Einwohner und Polizisten verletzt worden. Die Polizei setzte massiv Tränengas ein, wütende Einwohner warfen Steine und Brandflaschen auf Beamte. Polizisten wurden in einem Hotel verprügelt, wo sie untergebracht waren. Zudem wurde vorübergehend eine Kaserne belagert, in der die Bereitschaftspolizei untergebracht war, wie örtliche Medien berichteten.

Die Lage in und um die Registrierlager der Inseln ist dramatisch und für die Menschen inzwischen untragbar. Mehr als 42.000 Migranten harren zum Teil in Zelten und unter Plastikplanen aus. Die Camps können eigentlich nur rund 8000 Menschen aufnehmen. Die Regierung der bürgerlichen Partei Nea Dimokratia (ND) unter Regierungschef Mitsotakis hat angesichts dieser Zustände das Asylverfahren beschleunigt und will nun neue Registrier- und Abschiebelager öffnen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Putin fördert intensivere Geschäftspartnerschaften mit China
18.05.2024

Putin hat während seines Staatsbesuchs in China eine Stärkung der wirtschaftlichen Kooperation betont und die Sanktionen des Westens...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Überraschende Wende: China nicht mehr Deutschlands Top-Handelspartner
18.05.2024

Für eine beträchtliche Zeit war die Volksrepublik Deutschland der primäre Handelspartner. Jetzt besteht die Möglichkeit, dass China...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nike schnappt Adidas die Nationalmannschaft weg: Der DFB kennt keine Gnade
18.05.2024

Über 70 Jahre waren sie eine Einheit – die deutsche Nationalmannschaft in ihren Adidas-Trikots und ihren Schuhen mit den drei Streifen....

DWN
Finanzen
Finanzen Günstiger Urlaub? Versteckte Kosten, die Sie unbedingt im Blick haben sollen!
18.05.2024

Sie haben Ihren Sommerurlaub bestimmt schon geplant und freuen sich darauf, eine schöne Zeit am Strand zu verbringen und sich zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Schulden-Restrukturierung: Ukraine braucht weitere Zugeständnisse von internationalen Investoren
18.05.2024

Die Ukraine will möglichst schnell ihre Finanzierung über den Kapitalmarkt neu aufstellen. Es geht um bereits am Markt platzierte...

DWN
Politik
Politik Für immer beschützt von Uncle Sam? Warum Europa nicht mehr auf die Hilfe der USA zählen sollte
18.05.2024

Sinkt das Interesse der USA an Europa? Für Jahrzehnte galt es als gesichert, dass die Vereinigten Staaten von Amerika Westeuropa vor...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Klimawandel führt zu weniger Ertrag und Qualität bei Reis
18.05.2024

Japanische Forscher wollten herausfinden, wie sich der Klimawandel auf die Reisernte auswirkt. Dafür haben sie mehrere Szenarien...

DWN
Unternehmen
Unternehmen DWN-Kommentar: 4-Tage-Woche und Work-Life-Balance - das ist doch ein unternehmerischer Alptraum!
17.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...