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Jeder vierte Deutsche sieht Corona als Panikmache

Lesezeit: 1 min
20.03.2020 11:29  Aktualisiert: 20.03.2020 11:29
RKI-Chef Wieler zeigte sich erschüttert, dass noch jeder vierte Deutsche die Reaktionen von Politik und Wissenschaft für übertrieben hält.
Jeder vierte Deutsche sieht Corona als Panikmache
Lothar Heinz Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, informiert über die aktuelle Lage in der Corona-Epidemie. (Foto: dpa)
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Das Robert Koch-Institut hat die Bundesbürger eindringlich zum Abstandhalten und zu deutlich mehr Rücksichtnahme gegenüber Mitmenschen aufgefordert. «Die Jüngeren verhalten sich am unvernünftigsten», sagt Präsident Lothar Wieler am Freitag in Berlin. «Wir können diese Pandemie nur verlangsamen, wenn wir uns alle an die Spielregeln halten.» Viele Menschen seien immer noch nicht bereit, ihre sozialen Kontakte zu reduzieren. «Diese Krise hat ein Ausmaß, das ich mir nie hätte vorstellen können», sagte Wieler als Wissenschaftler.

Nach Umfragen meine noch immer jeder Vierte, das alles sei Panikmache, sagte Wieler. Deutschland habe zwar Zeit gewonnen. Aber es stehe bei den Infektionszahlen vor einer ähnlich exponentiellen Entwicklung wie andere europäische Länder. «Ich möchte, dass alle den Ernst der Lage begreifen», betonte Wieler.

Bundesweit gebe es weiterhin große Unterschiede, sagte Wieler. So seien in Hamburg aktuell etwa 32 Fälle pro 100 000 Einwohner gemeldet, in Thüringen nur 7. Deswegen könnten verschiedene Regionen auch unterschiedliche Maßnahmen fahren.

Nach RKI-Schätzungen haben mehr als 1000 Menschen die Infektion schon überstanden. «Es wird aber weiter Schwerkranke geben», betonte Wieler. «Bitte halten Sie Abstand. Und wenn Sie krank sind, bitte bleiben Sie zu Hause!» Solch eine Epidemie habe es noch nicht gegeben. Sie habe eine ganz andere Dimension als eine Grippewelle.

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