Politik

Trotz Sanktionen: Deutschland liefert medizinische Geräte in den Iran

Deutschland hat im Rahmen des Zahlungsvehikels Instex medizinische Geräte in den Iran geliefert. Mit Instex sollen die US-Sanktionen gegen den Iran ausgehebelt werden.
01.04.2020 16:09
Aktualisiert: 01.04.2020 16:09
Lesezeit: 1 min
Trotz Sanktionen: Deutschland liefert medizinische Geräte in den Iran
Eine Frau im iran mit einer Schutzmaske. (Foto: dpa) Foto: Rouzbeh Fouladi

Die Bundesregierung hofft auf weitere Geschäfte zwischen europäischen Firmen und dem Iran über die Tauschbörse Instex trotz der US-Sanktionen. "Es gibt ungefähr 50 Anfragen in der Pipeline", sagte die Sprecherin des Auswärtigen Amtes, Maria Adebahr, am Mittwoch in Berlin. Bei dem ersten, nach monatelangen Verzögerungen erfolgten Geschäft handele es sich über eine Lieferung medizinischer Geräte in den Iran, so Reuters. Von einer Reaktion der USA sei nichts bekannt, fügte sie mit Blick auf die amerikanische Ablehnung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran hinzu. Die Geräte sind in Zeiten der Coronakrise wichtig.

Die Europäer hatten Instex gegründet, um Firmen vor Sanktionen zu schützen, die die USA nach ihrem einseitigen Ausstieg aus dem Atomabkommen gegen den Iran verhängt haben und die auch ausländische Unternehmen treffen. Ziel ist es, den Handel mit dem Iran zumindest in Teilen aufrechtzuerhalten und damit die Atomvereinbarung zu retten. In einer ersten Phase sollen über Instex nur humanitäre Güter in den Iran geliefert werden, später dann auch andere Produkte. Ursprünglich sollte Instex bereits im vergangenen Sommer die erste Transaktion abwickeln.

Das Atomabkommen mehrerer Staaten mit dem Iran soll verhindern, dass die islamische Republik Atomwaffen entwickelt. Im Gegenzug zur Erlaubnis von Kontrollen iranischer Nuklearanlagen haben westliche Staaten Wirtschaftssanktionen aufgehoben, die die USA wieder eingeführt haben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Baufinanzierung Zinsen: Entwicklung des Bauzinses 2025 - und wie es 2026 weitergeht
06.12.2025

Nachdem die Zinsen – darunter der Bauzins – in Deutschland seit 2019 eine gewisse Schieflage erreicht haben, scheint nun Ruhe...

DWN
Finanzen
Finanzen Marktausblick 2026: Internationale Aktien und Small-Cap-Aktien sind am besten positioniert
06.12.2025

KI treibt Teile der Weltwirtschaft nach vorn, während andere Branchen stolpern. Gleichzeitig locken Staaten mit neuen Ausgabenprogrammen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schiene unter Druck: Expertenrunde soll Bahnverkehr stabilisieren
06.12.2025

Wegen anhaltender Probleme im Zugverkehr arbeitet eine neue Taskforce an kurzfristigen Lösungen für mehr Pünktlichkeit und Stabilität...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Automobilindustrie erholt sich: Nachfrage kehrt zurück
06.12.2025

Die europäischen Neuzulassungen ziehen spürbar an und signalisieren eine langsame, aber stabile Erholung der Automobilindustrie. Doch...

DWN
Technologie
Technologie Bidirektionales Laden in Schweden: E-Autos und Solaranlagen bieten neue Energie für Haushalte
06.12.2025

In Schweden entwickelt sich eine neue Form der dezentralen Energieversorgung, bei der Haushalte Strom selbst erzeugen und intelligent...

DWN
Politik
Politik Benelux-Einigung: Wie ein radikaler Zusammenschluss Europa herausfordern würde
06.12.2025

Mitten in einer Phase wachsender geopolitischer Spannungen nehmen belgische Politiker eine Vision wieder auf, die lange undenkbar schien...

DWN
Politik
Politik Trumps US-Sicherheitsstrategie und die Folgen für Europa
05.12.2025

Donald Trumps neue US-Sicherheitsstrategie rückt Europa ins Zentrum – allerdings als Risiko. Das 33-seitige Papier attackiert...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs schließt über 24.000 Punkten: Erholung geht am Freitag weiter
05.12.2025

Der deutsche Aktienmarkt legt zum Wochenschluss spürbar zu und der Dax überschreitet eine wichtige Schwelle. Doch der Blick richtet sich...