Finanzen

Einnahmen aus der Gewerbesteuer brechen ein, Kommunen droht der Kollaps

Die Corona-Krise sorgt für Milliardenverluste bei Städten und Gemeinden in Deutschland. Besonders betroffen sind Berlin, Hamburg und Bremen. "Kommunen droht in der Corona-Krise der Kollaps", warnte der Finanzpolitiker der Linken, Fabio De Masi.
20.04.2020 11:22
Aktualisiert: 20.04.2020 11:22
Lesezeit: 1 min
Einnahmen aus der Gewerbesteuer brechen ein, Kommunen droht der Kollaps
Ein Modekette öffnet wieder die Türen ihres Geschäfts und wirbt mit Sonderangeboten zum Räumungsverkauf. (Foto: dpa) Foto: Andreas Arnold

Die Corona-Krise sorgt für Milliardenverluste bei Städten und Gemeinden in Deutschland. So brachen die Einnahmen aus der Gewerbesteuer im März drastisch ein, wie aus Zahlen des Finanzministeriums hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen. Demnach nahmen die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen 70 Prozent weniger Gewerbesteuern ein als noch vor einem Jahr. Die Einnahmen der Länder aus der Gewerbesteuerumlage sanken um fast 60 Prozent.

"Kommunen droht in der Corona-Krise der Kollaps", warnte der Finanzpolitiker der Linken, Fabio De Masi. Seine Fraktion will in dieser Woche im Bundestag voraussichtlich einen Schutzschirm für Kommunen fordern. "Aufgaben, die den Kommunen in der Corona-Krise durch den Bund zugewiesen werden, müssen von Bund und Ländern finanziert werden", sagte De Masi der Deutschen Presse-Agentur.

Nötig sei außerdem ein Altschuldenfonds, um die Zins- und Tilgungsverpflichtungen überschuldeter Kommunen zu senken. Strukturschwachen Gemeinden sollte mit einem neuen Solidarpakt geholfen werden. Außerdem sollten die vierteljährlichen Gewerbesteuer-Abschlagszahlungen der Kommunen an den Bund vorübergehend ausgesetzt werden.

Auch der Deutsche Städtetag hatte bereits einen "kommunalen Rettungsschirm" gefordert. In den Städten und Gemeinden brechen nicht nur die Gewerbesteuern ein. Sie müssen in diesem Jahr auch mit weniger Einkommensteuer sowie weniger Einnahmen aus Kitabeiträgen, Bibliotheken, Schwimmbädern und Theatern rechnen. Zugleich steigen die Kosten etwa für Empfänger der Grundsicherung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Gewalttaten nehmen zu: Über 46.000 Fälle von Gewalt gegen Polizisten
29.12.2025

Angriffe, Widerstand, Körperverletzung: Die Zahl registrierter Gewalttaten gegen Polizisten ist auch 2024 weiter angestiegen. Schwarz-Rot...

DWN
Finanzen
Finanzen Kosten der Arbeitslosigkeit deutlich gestiegen - Bürgergeld größter Block
29.12.2025

Die Ausgaben für Arbeitslosigkeit waren 2024 so hoch wie seit rund zehn Jahren nicht mehr. Warum die Kosten explodieren und was das für...

DWN
Politik
Politik Ökonom Fratzscher: Feiertagsdiskussion ist „Phantomdebatte“
29.12.2025

Wegfallende Feiertage: Aus Arbeitnehmersicht liegen einige Feiertage 2026 ungünstig. Linke und Grüne fordern Ersatz unter der Woche. Ein...

DWN
Politik
Politik BKA-Chef: Russland will unsere Demokratie schwächen
29.12.2025

Russische Sabotage und Spionage nehmen laut BKA-Präsident Münch zu. Er fordert: Deutschland braucht bessere Daten zu Drohnenüberflügen.

DWN
Finanzen
Finanzen Änderungen 2026: Rente, Mindestlohn, Familienleistungen – das ändert sich im neuen Jahr
29.12.2025

Im neuen Jahr 2026 gibt es einige neue Regelungen, die Verbraucher kennen sollten. In den Bereichen Steuern, Strompreise, Kfz-Versicherung...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienkauf: Eigentumswohnungen werden erschwinglicher aber nicht für alle
29.12.2025

Eigentumswohnungen sind in Deutschland laut Kreditvermittler Interhyp wieder für mehr Menschen bezahlbar geworden. In fünf Metropolen ist...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswechsel: Ansturm auf Feuerwerk für Silvester
29.12.2025

Pyrotechnik für den Jahreswechsel darf seit Montag verkauft werden. Mancherorts gab es vor Läden lange Schlangen.

DWN
Politik
Politik Moskau: Lösung des Ukraine-Kriegs kommt voran
29.12.2025

Greifbare Ergebnisse hat das Treffen zwischen Trump und Selenskyj nicht gebracht. Der echte Verhandlungsprozess sei von anderen angestoßen...