Deutschland

Lobby-Organisation fordert, Onlinehandel als systemrelevant einzuordnen

Der deutsche Digitalverband Bitkom hat eine neues Positionspapier zur Corona-Krise vorgelegt.
20.05.2020 11:09
Lesezeit: 1 min
Lobby-Organisation fordert, Onlinehandel als systemrelevant einzuordnen
Die digitalen Angebote werden derzeit immer größer: Hier ein virtueller Gottesdienst. (Foto: dpa) Foto: Hauke-Christian Dittrich

Der Digitalverband Bitkom hat im Zusammenhang mit der Krise das neue Positionspapier namens „Corona: Schaden begrenzen, digitale Lösungen nutzen“ herausgegeben. Ein wichtiger Punkt: Die Ausstattung für Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) sollte vom deutschen Staat als „besonders wichtiges Gut“ anerkannt werden. Danach müsse die ITK auch von der EU den Status einer „essenziellen Ware“ erhalten, die problemlos innerhalb des Binnenmarktes die Grenzen passieren könne.

Wichtig ist nach Aussagen des Verbandes, dass die Versorgung mit diesen Produkten in Zeiten eingeschränkter sozialer Kontakte und Bewegungsmöglichkeiten aufrechterhalten bleibt. Hintergrund: Der Digitalverband Bitkom verfügt über rund 2.600 Mitglieder, die gemeinsam pro Jahr Umsätze von fast 200 Milliarden Euro erwirtschaften. Damit gehört die Organisation zu einem politisch einflussreichen Lobby-Verband in Deutschland, dessen Wort Gewicht hat.

Dabei macht sich Bitkom auch für den Onlinehandel stark, der sich derzeit aufgrund der Krise besonders positiv entwickelt. So fordert die Organisation, dass auch dieser Wirtschaftszweig vom deutschen Staat als „essenziell wichtige Dienstleistung“ eingestuft wird – ebenso wie die Paket- und Postdienste.

Ein weiteres wichtiges Problem ist die Auslastung des deutschen Telekommunikationsnetzes, das in den aktuellen Krisenzeiten stärker als früher genutzt wird. Ein Grund sind die größeren Home-Office-Aktivitäten. Einer Umfrage von Bitkom zufolge gaben 43 Prozent der Befragten an, dass die Arbeitgeber die Arbeitsaktivitäten verstärkt nach Hause verlagert haben. Darüber hinaus hat der zunehmende Kauf übers Internet dazu geführt, dass das Netz immer mehr in Anspruch genommen wird.

Trotzdem halten die deutschen Telekommunikationsnetze dieser Belastung problemlos stand. Sie transportieren die wachsenden Datenmengen ohne Engpässe. Einige deutsche Medien hatten befürchtet, das Netz könne dem verstärkten Zugriff durch die Nutzer nicht standhalten. Diese Sorge hat sich nun als unbegründet erwiesen – ein positiver Aspekt, den die Unternehmen mit Sicherheit gerne registrieren.

DWN
Politik
Politik Sicherheitsgarantien Ukraine: Warum Washington plötzlich auf einen Deal drängt
27.11.2025

Wachsende Irritationen in Europa treffen auf ein Washington, das den Ton sichtbar verschärft und ein Friedensabkommen zur Bedingung für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Studie von KfW Research: Industriestandort Deutschland benötigt mehr Wagniskapital
27.11.2025

Deutschlands Industrie steht unter Druck: KfW Research sieht schrumpfende Wertschöpfung und zu wenig Risikokapital. Chefvolkswirt Dirk...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Immer mehr Arbeitsplätze wandern ins Ausland ab: Wirtschaftsstandort Deutschland wackelt
27.11.2025

Hohe Preise für Energie, belastende Lohnnebenkosten, eine ausufernde Bürokratie und politische Vorgaben des Staates: Immer mehr Firmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Microsoft-Aktie im Fokus: Rekordinvestitionen in Cloud und KI stärken das Wachstum
27.11.2025

Microsoft setzt mit massiven Investitionen in Cloud-Infrastruktur und künstliche Intelligenz auf Wachstum und Innovation. Können diese...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundespräsident Steinmeier: Europa muss Potenzial als Wirtschaftsmacht ausschöpfen
27.11.2025

Krieg, Machtverschiebungen und zähe Entscheidungen in der EU belasten die Wirtschaftsmacht Europa. Auf dem Wirtschaftsforum in Madrid...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Kursrückgang nach enttäuschenden Studien – trotz positivem Analystenkommentar
27.11.2025

Die Novo Nordisk-Aktie steht seit vielen Monaten unter Druck. Auch im Donnerstaghandel an der Frankfurter Börse verbucht die Novo...

DWN
Panorama
Panorama Rabattschlacht: Warum Fake-Shops am Black Friday besonders riskant sind – und wie Sie sie erkennen
27.11.2025

Der Black Friday lockt mit Rekordrabatten – doch zwischen echten Deals verstecken sich zunehmend Fake-Shops. Professionell gestaltet und...

DWN
Immobilien
Immobilien EH-55-Förderung kehrt zurück: Was Bauherren ab Dezember beachten müssen
27.11.2025

Ab Mitte Dezember fließt wieder Geld für Neubauten im EH-55-Standard. Die KfW öffnet ein bekanntes Förderfenster – doch nur unter...